Per Parlamentsvotum
hat Nepal die Monarchie offiziell abgeschafft. Der Beschluss ist Teil des Kompromisses,
auf den sich Regierung und ehemalige maoistische Rebellen geeinigt hatten. Nach dem
vereinbarten Fahrplan soll Nepal nun in einer Übergangsverfassung zu einer demokratischen
Republik erklärt werden. Dies soll jedoch erst nach den Parlamentswahlen im April
geschehen. Für den Präsidenten der Stiftung „Pangea Onlus“, Luca Lo Presti, ist
die Abschaffung der Monarchie ein erster Schritt in die richtige Richtung. Seine Stiftung
finanziert Mikrokredite in Nepal und setzt sich für die Rechte der Frauen ein.
„Das
Land muss nun in der Lage gebracht werden, diesen Beschluss durchzuführen. Das Parlament
braucht die Kraft, die Demokratie weiter zu festigen. Nepal braucht aber auch eine
neue Verfassung. Doch die Leute hier scheinen im Augenblick gleichgültig über ihre
Zukunft zu sein. Sie haben Angst, wie das alles ausgehen wird. Wir arbeiten seit fünf
Jahren in diesem Land. Auch wir sind vorsichtig, dennoch pochen wir auf die Respektierung
der Menschenrechte. Insbesondere setzen wir uns für die Rechte der Frauen ein.“
Der
Kompromiss sieht nun vor, dass die Zweidrittelmehrheit des Parlaments sofort die Republik
ausrufen kann, sollte König Gyanendra den Urnengang zu behindern versuchen. Der Kompromiss
kam auch dank des internationalen Drucks zustande.
„Wir im Westen sind gefordert,
uns mehr Aufmerksamkeit für diese Region aufzuwenden. Wir müssen uns mehr um die Bevölkerung
in Nepal kümmern. In all den Jahren des Bürgerkriegs wurde die Situation der Bevölkerung
immer schlechter. Wir sind Zeugen vor Ort. Die Maoisten haben die Menschenrechte mit
Füssen getreten. Das muss nun ein Ende haben. Das braucht eine Allianz zwischen Maoisten
und der Regierung und vor allem braucht Nepal Demokratie.“
Die römisch-katholische
Kirche in Nepal ist eine kleine Minderheitenkirche. Dort sind vor allem christliche
Organisationen präsent. (rv 29.12.2007 mg)