Der Prior der ökumenischen Gemeinschaft von Taize, Frere Alois, hat die Christen zur
Einheit aufgerufen. In einem offenen Brief zum am Freitag beginnenden Taize-Treffen
in Genf warnte er, dass die Botschaft des Evangeliums unhörbar werde, wenn die Christen
getrennt blieben. „Verlieren wir nicht länger derart viel Kraft in Kleinkriegen zwischen
Christen, manchmal schon innerhalb unserer eigenen Konfession“, so der aus Deutschland
stammende Katholik, der die Bruderschaft seit 2005 leitet. Frere Alois erinnerte
an Frere Roger, der 1940 von Genf aus die ökumenischen Bewegung mit der Vision gründete,
dass die Versöhnung der Christen unaufschiebbar sei. Anlässlich des 30. Europäischen
Jugendtreffens kehren die Taize-Brüder an den Ort zurück, wo ihr Gründer die ersten
Brüder um sich scharte, bevor sie sich im französischen Burgund ansiedelten. Vom
28. Dezember bis 1. Januar erwartet die Brüdergemeinschaft über 40.000 Jugendliche
in der Schweiz. Die katholischen und evangelischen Gemeinden Genfs hatten die Taize-Bruderschaft
zu dem Treffen eingeladen. Seit 1979 veranstalten die Brüder regelmäßig über Silvester
Jugendtreffen - unter anderem in Zagreb, Mailand, Lissabon und Hamburg. Dieses Jahr
findet die Begegnung erstmals in der Schweiz statt. (kna/rv/pm 26.12.2007 bp)