2007-12-26 13:18:39

Nahost/Vatikan: Weiter Diskussion um Sabbah


Der Vatikan soll der Kritik des lateinischen Patriarchen von Jerusalem an Israel widersprechen. Das fordert das internationale Simon Wiesenthal Center, eine jüdische Menschenrechtsorganisation mit Sitz in Los Angeles. Papst Benedikt solle die Aussagen Michel Sabbahs gegen die Existenzberechtigung des Staates Israel als jüdischen Staat zurückweisen, erklärte der Gründer der Organisation, Rabbi Marvin Hier. Israel brauche keine Unterweisungen; wenn Sabbah den Christen im Heiligen Land helfen wolle, solle er „in den Gaza-Streifen gehen“ und die christliche Minderheit vor der extremistischen Hamas bewahren.
Die Erklärung des Simon-Wiesenthal-Center trägt das Datum vom 19. Dezember und bezieht sich auf eine Pressekonferenz des lateinischen Patriarchen von Jerusalem zu seiner Weihnachtsbotschaft. Sabbah selbst ist Palästinenser. Bei seiner Rede vor Journalisten hatte er am Donnerstag gesagt, es gebe „einiges Gerede, religiöse Staaten in diesem Land zu errichten“. Doch ein Gemeinwesen, das andere Religionen ausschließe oder diskriminiere, sei nicht für ein Land geeignet, das Gott für die ganze Menschheit geheiligt habe.
Er habe Israel nie als „religiösen Staat“ bezeichnet, sagte Sabbah am Montag. Die Diskussion um seine Weihnachtsbotschaft wies er als „unsinnig“ zurück. Israel sei ein säkularer Staat, der alle Glaubensbekenntnisse respektiere. Nach Aussagen von Mitarbeitern des Lateinischen Patriarchats galt der Verweis auf die religiösen Staaten radikalislamischen Kräften innerhalb der palästinensischen Gesellschaft.
Im Weihnachtsgottesdienst hatte Sabbah erneut zum Frieden im Heiligen Land aufgerufen. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas überreichte dem 74-Jährigen am Heiligen Abend in Bethlehem den Palästinensischen Verdienstorden, die wichtigste Ehrung der Autonomiebehörde.
(pm/rv/kna 26.12.2007 bp)







All the contents on this site are copyrighted ©.