Benedikt XVI. hat
in seiner Weihnachtsbotschaft zu dauerhaftem Frieden und Gerechtigkeit aufgerufen.
88 Fernsehstationen übertrugen die Weihnachtsgrüße und den traditionellen Papstsegen
„Urbi et Orbi“, zu Deutsch: der Stadt und dem Erdkreis, in 35 Länder.
Rund
40.000 Menschen aus allen Erdteilen waren bei strahlendem Sonnenschein auf den Petersplatz
gekommen. Punkt zwölf Uhr erschien Papst Benedikt auf der Mittelloggia der Petersbasilika,
mit einem Ruf aus der Tagesliturgie begann er seine dritte Weihnachtsansprache: „Aufgeleuchtet
ist uns aufs neue der Tag der Erlösung. Ein großes Licht ist heute auf Erden erschienen.“
Nur dieses „,große’ Licht, das in Christus erschienen ist, kann den Menschen den ,wahren’
Frieden schenken“. „An diesem Tag des Friedens gehen die Gedanken vor allem dorthin,
wo das Donnern der Waffen dröhnt“, so Benedikt, bevor er erwartungsgemäß vor allem
an die Kriegs- und Krisenregionen in Afrika und im Nahen wie Mittleren Osten erinnerte,
ebenso wie an die „leider oft vergessenen Krisensituationen“. Regierungsverantwortlichen
wünschte er „Weisheit und Mut“, „menschliche, gerechte und dauerhafte Lösungen zu
suchen und zu finden“. Opfer von Gewalt seien vor allem Kinder, Frauen und alte Menschen,
so der Papst. „Gleichzeitig verhärten ethnische, religiöse und politische
Spannungen, Instabilität, Rivalitäten, Gegensätze, Ungerechtigkeiten und Diskriminierungen,
die das innere Gefüge vieler Länder zerreißen, die internationalen Beziehungen.“ Wie
schon in der Nacht beklagte Benedikt den ausbeuterischen Umgang mit der Schöpfung,
Ursache für weiteres Leid: „Und in der Welt nimmt die Zahl der Migranten,
der Flüchtlinge, der Vertriebenen auch wegen der häufigen Naturkatastrophen, die oft
Auswirkung besorgniserregender Umweltschäden sind, ständig zu.“ Seine Weihnachtsgrüße
richtete Benedikt in 63 Sprachen an die Gläubigen der Welt, erstmals darunter Guaraní,
die Sprache der indigenen Bevölkerung Brasiliens; Zeichen für die große Bedeutung
Lateinamerikas für den Vatikan. Auf Deutsch sagte der bayerische Papst: „Die
Geburt Jesu Christi, des Erlösers der Menschen, erfülle Euer Leben mit tiefer Freude
und reicher Gnade; sein Friede möge in Euren Herzen wohnen. Gesegnete und frohe Weihnachten!“ (rv
25.12.2007 bp)