Adveniat: „Gerechtigkeit, jetzt und für alle Zeiten“
„Gerechtigkeit, jetzt
und für alle Zeiten“ – das ist das Motto der diesjährigen ADVENIAT-Weihnachtsaktion.
Im Mittelpunkt stehen die Menschen, die wie kaum jemand in Lateinamerika Opfer von
Ungerechtigkeit wurden: Die Indianer der Andenregion. Obwohl in Bolivien über 60 Prozent
der Bevölkerung und auch Präsident Evo Morales indigene Wurzeln haben, wird die indianische
Bevölkerung – wie schon seit Jahrhunderten – immer noch benachteiligt, sagt der Erzbischof
von La Paz, Edmundo Abastoflor: Die sind immer noch als minderwertig angesehen,
sie sind die Ärmsten der Bevölkerung und bilden die Unterschicht. Und oft hat man
sie nur dazu gebraucht, damit sie ihre Stimmen bei den Wahlen abgeben und ihnen kein
Gehör geschenkt. Abastoflor engagiert sich besonders für die Inkulturation,
also die Anpassung des christlichen Glaubens an die indigene Bevölkerung. Man könne
der indianischen Bevölkerung die Religion nicht einfach so aufzwingen, man müsse ihre
Kultur respektieren und man könne sogar von ihr lernen, findet er: Meine besten
philosophischen Gespräche hatte ich mit einem Indianer in meiner ehemaligen Pfarrei
vor 25 Jahren: Er konnte zwar kaum lesen und schreiben, aber er hatte eine so tiefe
Einsicht in die Welt, in den Menschen und in die Gesellschaft. Das war wunderbar! Obwohl
sich heute rund 80 Prozent der Bolivianer zur katholischen Kirche bekennen, muss auch
die kämpfen: Gegen Priestermangel und gegen den wachsenden Einfluss von Sekten
und Freikirchen. Abastoflor hat bei seiner Arbeit jedoch immer Unterstützung aus Deutschland
erhalten: Wir haben vieles durch die Hilfe von ADVENIAT und die deutsche Kirche
erreichen können in diesen 40 Jahren Arbeit. Das ist etwas ganz Wichtiges und ich
sage auch oft, wenn ich Deutsche treffe, dass die deutsche Kirche diejenige ist, die
die größte Solidarität zu uns zeigt. Spendenkonto 345, BLZ 360 602 95 (Bank
im Bistum Essen eG) (adveniat 23.12.2007 mc)