2007-12-21 15:13:11

Vatikan: Papst zieht Jahresbilanz


RealAudioMP3 Eine große Reise nach Brasilien, ein Brief an die chinesischen Katholiken und einer an 138 muslimische Gelehrten sowie ein „wundervoller Besuch“ in Österreich: Papst Benedikt XVI. hat an diesem Freitag auf die Höhepunkte seines persönlichen Jahres 2007 Rückschau gehalten.

In seiner traditionellen Weihnachtsansprache vor Kardinälen und Angehörigen der römischen Kurie ging es dem Papst in diesem Jahr weniger um große kirchenpolitische Aussagen oder eine prononcierte Relativismuskritik als um eine Innenschau. Mit Bezug auf das jüngste Missionsdokument aus der Glaubenskongregation lieferte Papst Benedikt in seiner Rede nochmals die Gründe für das Schreiben:
„Ist es auch heute noch legitim, zu evangelisieren? Nun, so wie es wichtig ist, dass in der Menschheit Kräfte der Versöhnung, des Friedens, der Liebe und der Gerechtigkeit zusammenfließen, so ist es auch wichtig, dass in der ,Bilanz’ der Menschheit - angesichts reeller Gewalt und Ungerechtigkeit - auch antagonistische Kräfte ermuntert und verstärkt werden! Genau das geschieht in der christlichen Mission. Durch die Begegnung mit Jesus Christus und seinen Heiligen erhält die Bilanz der Menschheit ihre Kräfte des Guten, ohne die alle unsere Sozialprogramme nicht Wirklichkeit werden, sondern bloß abstrakte Theorie bleiben.“
In diesem Zusammenhang erinnerte Papst Benedikt auch an den Brief der 138 muslimischen Gelehrten, in dem diese ihr gemeinsames Engagement für den Weltfrieden bezeugten. Er habe dieses Schreiben „mit Freude“ beantwortet, um seine „überzeugte Zustimmung zu solch edlen Bemühungen“ auszudrücken, so der Papst. Die geteilte Überzeugung der Existenz „des einen Gottes“ sei „die Vorbedingung eines gemeinsamen Handelns, das den Respekt vor der Würde jeder einzelnen Person verteidigt“.
Sein Brief an die Katholiken in China von Ende Juni ist im Zielland „mit großer Freude und Dankbarkeit“ aufgenommen worden, resümierte Benedikt:
„Ich habe darin einige Orientierungspunkte gegeben, um die heiklen und komplexen Problematiken des Lebens der Kirche in China in einem Geist der Gemeinschaft und der Wahrheit zu lösen. Auch habe ich die Bereitschaft des Heiligen Stuhles zu einem gelassenen und konstruktiven Dialog mit den zivilen Autoritäten unterstrichen, eine Lösung auf verschiedene Probleme der katholischen Gemeinschaft zu finden. Die Katholiken in China haben den Brief mit Freude und Dankbarkeit aufgenommen. Ich darf den Wunsch äußern, dass er – mit Gottes Hilfe – die erhofften Früchte trägt.“
Am Ende seiner langen Ansprache ließ der Papst weitere Visiten des Jahres 2007 kurz Revue passieren.
„So etwa der wunderbare Besuch in Österreich. Der ,Osservatore Romano’ hat den Regen, der uns dabei begleitete, mit einem schönen Ausdruck als „Regen des Glaubens“ bezeichnet. Die Niederschläge haben unsere Freude am Glauben in Christus nicht nur nicht erschüttert, sondern sie sogar bestärkt. Indem wir mit Maria auf Christus schauten, haben wir das Licht gefunden, das uns in aller Dunkelheit der Welt den Weg weist. Ich möchte von Herzen den österreichischen Bischöfen, Priestern, Ordensleuten und den vielen Laien, die in jenen Tagen sich mit mir auf den Weg zu Christus gemacht haben, danken für das ermutigende Zeichen des Glaubens, das sie gegeben haben.“
(rv 21.12.2007 gs)








All the contents on this site are copyrighted ©.