Das Land ist keine Demokratie mehr. Das schreibt der maronitische (griechisch-katholische)
Patriarch, Kardinal Nasrallah Sfeir, in seiner Weihnachtsbotschaft. Mit der neunten
Verschiebung der Präsidentschaftswahl hätten die Libanesen „ihr bisheriges Demokratie-System
endgültig verloren“, so Kardinal Sfeir. Derweil macht der Führer der pro-westlichen
Parlamentsmehrheit im Parlament, Saad el-Hariri, Syrien für den politischen Stillstand
im Zusammenhang mit der Wahl eines neuen Präsidenten verantwortlich. Das Nachbarland
wolle die Vakanz im Präsidentenamt verlängern, sagte er in einem Zeitungsinterview.
Seit dem Ausscheiden des pro-syrischen Präsidenten Emile Lahud am 23. November ist
die Wahl eines Nachfolgers neunmal verschoben worden. Dabei haben sich die Parteien
bereits auf Armeechef Michel Suleiman als neuen Präsidenten verständigt. (ansa/reuters
21.12.2007 mg)