Begleitet von zahlreichen
Feiern sind um Mitternacht neun weitere EU-Länder in den so genannten Schengen-Raum
aufgenommen worden. Rund 400 Millionen Menschen in der Europäischen Union können nun
in 24 Ländern ohne Passkontrollen reisen. Für Deutschland entfallen die Kontrollen
zu den EU-Nachbarländern Polen und Tschechien. Insbesondere der Bischof von Görlitz
freut sich über die Grenzöffnung. Das östlichste Bistum Deutschlands liege nun nicht
mehr am Rande , so Bischof Konrad Zdarsa gegenüber dem Kölner Domradio. „Wir
im Osten sind mit Grenzen und Kontrollen aufgewachsen. Wir müssen lange zurück schauen,
um über eine Zeit sprechen zu können, in der es keine Kontrollen gab. Man konnte früher
zwar den ganzen Balkan bereisen. Das hat sogar mein Vater als Kind erlebt, doch so
viele Leute hatten damals nicht die Möglichkeit, zu reisen. Wir können nun froh sein,
dass ein ganz wichtiger Schritt in die Zukunft getan worden ist.“ Zdarsa erwartet,
dass die Begegnung zwischen den Völkern nun weiter gefördert wird. „Das Neue
besteht darin, dass die Begegnung zwischen den Völkern unkompliziert wird, weil man
überall problemlos gehen kann. Vielleicht fördert das auch die Begegnungen als solche.
Das hat sicher auch wirtschaftliche Vorteile. Damit verbinde ich auch Hoffnungen auf
einen europäischen Ausgleich insgesamt und auch einen Vorteil für die östliche Region
von Deutschland. Denn sie wird nun quasi wieder Europas Mittelpunkt.“ Neben
Polen und Tschechien zählen nun auch die drei Baltenstaaten sowie Ungarn, die Slowakei,
Slowenien und Malta zum Schengen-Raum. (domradio/rv/ap 21.12.2007 mg)