Vatikan: Helfen, nicht erst in der StVO nachschlagen
„Der gute Samariter“
– so biblisch heißt eine Vatikan-Stiftung, die erst drei Jahre alt ist und zum Päpstlichen
Gesundheitsrat gehört. Sie soll die Bedürftigsten unter den Kranken unterstützen,
vor allem HIV-Infizierte und Aidskranke. Jedes Jahr um die Weihnachtszeit sammelt
sie Gelder für diesen Zweck. Motto dieses Jahres: „Leg ein schönes Geschenk unter
den Weihnachtsbaum.“ Kardinal Javier Lozano Barragan vom Päpstlichen Krankenrat
erklärt: „Wir wollen als katholische Weltkirche den vielen Kindern helfen, die
unter dem Damoklesschwert Aids geboren werden. Und wir wollen besonders denen unter
den 33 Millionen Aids-Kranken in aller Welt helfen, denen sonst keiner hilft. Unser
erster Schritt ist es, Medizin zu kaufen, die man für eine Aids-Therapie braucht.
Nach unseren Studien reichen 150 Euro für die medizinische Versorgung eines Aids-Kranken
für ein Jahr. Wir bitten um Spenden, um symbolisch den Aids-Kranken in Ghana, dem
Tschad oder Nepal, die keiner kennt außer Gott, Medikamente unter den Weihnachtsbaum
legen zu können.“ Der Kardinal betont: Um Medikamente geht es hier, und nicht
um gute Ratschläge oder moralischen Zeigefinger. „Manche fragen uns: Warum kümmert
ihr euch eigentlich nicht mehr um Prävention, um das Problem Aids an der Wurzel lösen
zu helfen? Dann antworte ich meistens: Wenn ich auf der Autobahn einen Unfall sehe,
und da liegt jemand verletzt auf dem Asphalt, dann schlag ich ja auch nicht erst mal
in der Straßenverkehrsordnung nach – sondern ich tue sofort etwas, um ihm zu helfen
und ihm, wenn möglich, das Leben zu retten.“ (rv 19.12.2007 sk)