Die Krippe auf dem Petersplatz macht von sich reden. Medien in aller Welt interessieren
sich dafür, dass die Szene der Geburt Jesu dieses Jahr nicht in Betlehem angesiedelt
scheint, sondern in Nazareth – in der Schreinerwerkstatt des heiligen Joseph. Folgende
Stelle aus dem Matthäusevangelium lieferte dazu den Anstoß: „Als Josef erwachte, tat
er, was der Engel des Herrn ihm befohlen hatte, und nahm seine Frau zu sich. Er erkannte
sie aber nicht, bis sie ihren Sohn gebar. Und er gab ihm den Namen Jesus“ (Mt1,24-25). Aber
das ist nicht der einzige biblische „Hintergedanke“ bei der Vatikan-Krippe, die am
24. Dezember eröffnet wird. Kardinal Giovanni Lajolo, der Gouverneur der Vatikanstadt,
erklärt: „Krippen versuchen ja das Geheimnis der Menschwerdung Gottes zu zeigen,
indem sie es in ein sprechendes Szenario hineinbetten. Die Krippe von Sankt Peter
zeigt dieses Jahr ein felsiges Umfeld. Schließlich hat ja der Apostel Jakobus nach
Angaben der Apostelgeschichte während des Konzils von Jerusalem auf Jesus einen Passus
des Propheten Amos bezogen. Darin heißt es, der Messias werde ,die Breschen reparieren
und die Ruinen des Hauses David wieder aufrichten’.“ Um die Petersplatz-Krippe
schwirren dieses Jahr außerdem – eine kleine, internationale Premiere – vier lebensgroße
Engelsfiguren eines mexikanischen Künstlers. (rv 19.12.2007 sk)