Die US-Bomben auf Bagdad 2003 hätten durchaus auch einen Kardinal treffen können.
Der französische Kurienkardinal Roger Etchegaray bat den damaligen Papst Johannes
Paul kurz vor der Irak-Invasion, in Bagdad bleiben und mit der irakischen Bevölkerung
ausharren zu dürfen. Das erzählt Etchegaray, früherer Leiter des Päpstlichen Friedensrates,
in einem neuen Buch. Johannes Paul hatte ihn nach Bagdad geschickt, um auf den damaligen
Diktator Saddam Hussein einzuwirken. Kurz nach seiner Rückkehr von dieser erfolglosen
Mission bat Etchegaray den Papst schriftlich, „einfach so, ohne Auftrag“ wieder nach
Bagdad reisen zu dürfen – „nicht als menschliches Schutzschild, sondern einfach, um
still die harten Lebensbedingungen der Menschen dort zu teilen“. Johannes Paul habe
ihm aber die Zustimmung zu diesem Plan versagt. (ansa 19.12.2007 sk)