Die Situation zwischen Regierung und Opposition ist weiter angespannt. Armee und Polizei
seien in Alarmbereitschaft und drohten bei Gefahr für die Einheit des Landes einzugreifen,
erklärte ein Experte der Partnerschaftskommission im Bistum Trier, Joachim Herudek.
Ihm zufolge mangelt es derzeit an der Gesprächsbereitschaft der Opposition. Die bolivianische
Bischofskonferenz setze sich immer wieder gegen jede Form der Gewalt ein. Insgesamt
sehe die Kirche die Verfassung positiv, denn eine Reihe ihrer Forderungen seien in
ihr enthalten, so Herudek. Vergangene Woche hatte die verfassungsgebende Versammlung
die neue Staatsverfassung Boliviens angenommen. Da das Parlament die Verfassung nicht
mit der vorgesehenen Zweidrittelmehrheit angenommen hatte, sondern nur mit der absoluten,
drohten jene Regionen, die von der Opposition regiert werden, mit Abspaltung. Ein
wichtiger Punkt der neuen Verfassung ist die Neuverteilung des Bodens, besonders in
den wohlhabenden Tieflandregionen. (pm 19.12.2007 tb)