Vatikanvertreter haben zurückhaltend auf ein neues el-Quaida-Video mit Vorwürfen gegen
Papst Benedikt XVI. reagiert. Der Präsident des Päpstlichen Rates für den interreligiösen
Dialog, Kardinal Jean-Louis Tauran, sagte der Tageszeitung „Corriere della Sera“,
der Papst habe nach den Verstimmungen um die Regensburger Rede klargestellt, dass
es ihm keinesfalls um eine Beleidigung des Islam ging. Die islamische Welt, mit der
der Vatikan im Kontakt stehe, habe diese Erklärung akzeptiert, so Tauran. Keiner seiner
Gesprächspartner in den vergangenen Monaten habe ihm gegenüber jene Ansprache nochmals
als Angriff bezeichnet. Der Brief der 138 Muslim-Vertreter an den Papst sei ein „ermutigendes
Zeichen“ gewesen, erklärte der Dialog-Mann. Die jetzige Kritik von Aiman el Zawahiri,
der „Nummer Zwei“ von el-Quaida, richte sich in erster Linie gegen liberale islamische
Kräfte, etwa das saudische Königshaus, schreibt der „Corriere“ weiter. König Abdullah
hatte den Papst im November im Vatikan besucht. Unter anderem kreidet ihm Zawahiri
mit den Worten an, der Papst habe den Islam beleidigt. (corriere/kna 18.12.2007
bp)