2007-12-17 12:03:29

D: Religiöser als gedacht


Überraschend, was die Bertelsmann-Stiftung da herausgefunden haben will: Die Deutschen sind - klingt paradox - viel religiöser, als sie glauben. 70 Prozent der über 18-Jährigen gaben an, dass Religion für sie bedeutsam sei. Die Studie ergab auch, dass es in Ostdeutschland mehr Religiosität gibt als angenommen - und dass das Schema „gläubige Alte, gottlose Jugend“ schon mal gar nicht zu halten ist. Wirklich, das sind überraschende Befunde in diesem „Religionsmonitor 2008“ - Martin Rieger von der Bertelsmann-Stiftung erklärte dem Kölner Domradio:
„Wir haben festgestellt, dass tatsächlich siebzig Prozent der Deutschen religiös sind und in mehr oder minder großer Intensität ihre Religiosität praktizieren. Das hat uns in der Tat sehr überrascht, zumal von diesen siebzig Prozent noch einmal achtzehn Prozent als besonders religiös, als hoch-religiös zu gelten haben. Von dieser Gruppe ist dann wieder auszugehen, dass die Religiosität so bestimmend und zentral für diese Persönlichkeit ist, dass das ausstrahlt in alle Alltagsbereiche und natürlich auch in den gesellschaftlichen Diskurs.“
Allerdings - religiös heißt nicht unbedingt: christlich oder kirchlich.
„Die der Glaube sich bei jedem zusammensetzt, das ist in der Tat spannend zu beobachten - natürlich werden da mehrere Quellen genutzt, man reimt sich seinen Glauben manchmal zusammen. Theologen erkennen da natürlich manche Widersprüche, aber das scheint für viele eben nicht widersprüchlich zu sein. Generell kann man schon sagen, dass unser Land nach wie vor stark von christlichen Vorstellungen geprägt ist. Das zeigt sich zum Beispiel bei den Gefühlen gegenüber Gott, die wir auch erfragt haben; da ergab sich, dass da in sehr vielen Fällen durchaus ein christliches Gottesbild dahintersteht.“
(domradio 17.12.2007 sk)







All the contents on this site are copyrighted ©.