2007-12-15 12:19:49

Brasilien: Flussumleitung bleibt umstritten


RealAudioMP3 Der zweiwöchige Hungerstreik des Bischof von Barra, Luiz Flavio Cappio, hatte doch keinen Erfolg. Brasiliens Regierung will an ihrem Flussumleitungsprojekt zur Bewässerung der trockenen Region Bahia festhalten. Staatspräsident Luis Inacio Lula da Silva teilte laut Medienberichten der nationalen Bischofskonferenz mit, die Arbeiten am Rio Sao Francisco im Nordosten Brasiliens würden planmäßig fortgesetzt. Die Aktion von Bischof Luiz Flavio Cappio sei ausschließlich ein Problem der Kirche und gehe die Regierung nichts an. Cappio und viele gesellschaftliche Initiativen befürchten, dass die Natur zerstört werde und nur Großgrundbesitzer einen Nutzen haben werden.
Die Kirche Brasiliens ist jedoch gespalten. Viele Bischöfe im Nordosten erkennen mit der Flussumleitung auch Vorteile für die Kleinbauern. Die Zweischneidigkeit der Angelegenheit sieht auch der Bischof der Dözese Santa Cruz do Sul, Sinésio Bohn:

„Ich persönlich bin nicht sicher, ob dieser Bischof, wirklich Recht hat: ob das Wasser wirklich nur zu den großen Farmen in Bahia fließen wird, ob wirklich die Natur zerstört wird, ob das Wasser nicht vielleicht doch zu den armen, ganz trockenen Städten fließen wird, wo bisher kein Wasser ist. Also, es ist eine schwierige Frage. Ich bin auch nicht sicher, ob ein Hungerstreik der richtige Weg ist, ob es richtig ist, dass man stirbt für diese Sache. Er selbst ist überzeugt davon, und ich respektiere die Art, wie er es macht, sehr.“

Die Bischofskonferenz sorgt sich um Bischof Cappio. Eine Delegation wurde am vergangenen Mittwoch von Präsident Luiz Ignácio Lula da Silva empfangen. Zudem rief der Pastoralrat alle Gläubigen zu einem Tag des Gebets und des Fastens für den Bischof auf.
(rv 15.12.2007 tb)







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