Ein neues Attentat
sät Angst und Unruhe im Libanon. Bei einem Bombenanschlag im Christenviertel von Beirut
kamen mehrere Menschen ums Leben, darunter auch ein General, der mehrere Einsätze
gegen aufständische Islamisten geführt hatte. Die Explosion geschah in der Nähe des
Präsidentenpalastes im Stadtteil Baabda. Im Libanon hat es in den vergangenen Monaten
immer wieder Anschläge auf anti-syrische Politiker gegeben. Am Freitag soll das Parlament
einen General zum Staatschef wählen; die Wahl wurde bereits acht Mal verschoben. Bechara
Rai, der Bischof von Byblos, sagt zum Sprengsatz von Beirut: „Ich glaube, das
ist ein Versuch, die Wahl des Armeechefs zum Staatspräsidenten zu torpedieren. Und
es soll ganz allgemein ein Gefühl der Unsicherheit im Libanon schüren... und den Eindruck:
Ohne oder gegen Syrien wird der Libanon niemals auf die Füße kommen." Die Kirche
hatte sich ausgiebig darum bemüht, einen neuen Bürgerkrieg im Libanon zu verhindern
und den Streit um das Präsidentenamt nicht eskalieren zu lassen. Bischof Rai hofft,
dass der Wahlgang am Freitag zustande kommt. „Wir bemühen uns, weiter die Stimme
unseres Volkes zu sein. Wir appellieren an das Gewissen der Abgeordneten und der Behörden,
und wir rufen weiter nach einem friedlichen Zusammenleben aller Gruppen in einem souveränen
Staat.“ (rv 12.12.2007 sk)