2007-12-11 14:28:30

Korea: Zug rollt wieder


RealAudioMP3 Erstmals seit dem Korea-Krieg haben Süd- und Nordkorea an diesem Dienstag wieder den Eisenbahnbetrieb über die Grenze aufgenommen. Der erste Zug fuhr am Morgen von der südkoreanischen Stadt Munsan eine 16,5 Kilometer lange Strecke zum nordkoreanischen Grenzbahnhof Panmun. Die Zugverbindung wurde beim Gipfeltreffen zwischen Süd- und Nordkorea vor zwei Monaten beschlossen.
Die evangelischen Kirchen und katholische Kirche in Südkorea haben sich für diese Friedensgeste sehr engagiert, bestätigt der evangelische Pfarrer von Seoul, Malte Rhinow.
„Die Kirchen waren Vordenker in der Wiedervereinigungspolitik und haben den Weg bereitet für eine Annährung und ein ganz großer Impuls kam dann später durch die Deutsche Wiedervereinigung. Da hatte man hier in Korea gehofft, dass es ganz schnell auch in Korea zu einer Vereinigung kommen könnte, aber dem war nicht so.“
Zunächst ist die Bahnstrecke nur für den Güterverkehr geöffnet, wann auch Personenzüge durch die militärisch gesicherte Grenzzone fahren, ist noch unsicher.
„Diese Zugverbindung hat meiner Meinung nach in zweierlei Hinsicht Bedeutung. Einmal politischer Natur und dann gibt es einen wirtschaftlichen Grund. Die politische Bedeutung wird stark davon abhängen, welcher Politiker als neuer Staatspräsident gewählt wird. Wirtschaftlich ist die Bahnstrecke von großer Bedeutung, weil die südkoreanische Industrie damit versucht, mit billigen Arbeitskräften aus dem Norden und im Norden zu Dumpingpreisen gegen die übermächtige Konkurrenz aus China konkurrenzfähig zu bleiben.“
Die Präsidentschaftswahlen finden am 19. Dezember statt. Favorit Lee Myun-Bak hat sich bereits kritisch über die Sonnenschein-Politik der Annäherung an Nordkorea geäußert. Doch auch die Umweltfragen sind ein Thema, nach dem schweren Tankerunglück vor der südkoreanischen Westküste an diesem Wochenende.
„Es handelt sich um die größte Katastrophe überhaupt in Korea, mal abgesehen vom Korea-Krieg, der natürlich noch verheerender war. Natürlich ist es so, dass das Umweltbewusstsein in Südkorea nicht sehr entwickelt ist. Beim jetzigen Wahlkampf spielen ökologische Fragen eine viel geringere Rolle als man dies von Europa her kennt. Aber trotzdem rückt die Umweltfrage immer mehr ins Bewusstsein und auch die Notwendigkeit, Energie zu sparen.“
(rv/ap 11.12.2007 mg)








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