2007-12-10 14:23:29

D: Weiter Kritik an Stammzellendebatte


RealAudioMP3 Stichtag 1. Januar 2002 für Stammzellen, ja oder nein: Das ist zur Zeit heftig in der Diskussion. Kirche und Lebensschützer kritisieren den Beschluss des CDU-Parteitags, eine Stichtagsverschiebung grundsätzlich nicht mehr auszuschließen. Insbesondere die Forschungsministerin Anette Schavan ist in die Schusslinie geraten. Sie studierte Theologie und promovierte in Philosophie, ist Mitglied des Zentralkomitees der deutschen Katholiken und spricht von einem „ethischen Dilemma, nicht den Erwartungen der eigenen Kirche gerecht werden zu können“.
Die jüngsten Entwicklungen in der Embryonenforschung sind bedauerlich, sagt die Bundesvorsitzende der „Aktion Lebensrecht für Alle e.V.“ (ALfA), Claudia Kaminski:
„Die Forschung hat sich - das hat auch die Entwicklung der letzten Wochen gezeigt – ziemlich auf die embryonale Stammzellenforschung versteift und ist da auf einen Holzweg geraten. Sie hat da auf das falsche Pferd gesetzt, und da ist es jetzt schwer, politisch diese ganze Maschinerie zurückzudrehen“
Leider werde von interessierten Kreisen auch mit falschen Informationen gearbeitet, so Kaminski:
„Der Druck kommt von unseren eigenen Forschern, so zum Beispiel von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und von einzelnen Wissenschaftlern, die behaupten, sie könnten international nur weiterforschen und gute Ergebnisse erzielen, wenn sie eben auch mit den neuesten Stammzelllinien forschen dürfen. Was gerade wenn man sich die neuesten Ergebnisse anschaut - zum Beispiel die des japanischen Forschers Shinya Yamanaka - vollkommen falsch ist, denn die Forschungserfolge basieren auf den alten Stammzelllinien, mit denen auch in Deutschland geforscht werden kann.“
Kaminski wünscht sich - gerade von Katholiken in Deutschland – ein entschiedeneres Eintreten für den Lebensschutz:
„Es gibt eine Plattform, die nennt sich www.abgeordnetenwatch.de, da kann man den eigenen Bundestagsabgeordneten anschreiben und Fragen stellen. Wir haben dazu aufgerufen, die eigenen Abgeordneten zu fragen, wie sie es mit der Stammzellforschung halten. Da hat sich unheimlich wenig getan. Da muss ich ganz ehrlich sagen, dass wir in Deutschland nicht so stark sind. Da ist von jedem Einzelnen viel mehr Engagement gefordert.”
Kardinal Karl Lehmann forderte am Montag ein „deutliches politisches Bekenntnis zu den Grundlagen des Embryonen-Schutzgesetzes“. Die Stichtagsvorgabe von 2002, so Lehmann, habe auch ein Signal gegen Anreize zur Tötung menschlichen embryonalen Lebens zur Gewinnung von Stammzelllinien setzen sollen. Der Mainzer Bischof und Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz äußerte sich in einem Statement der Online-Kampagne www.deine-stammzellen-heilen.de.
Derzeit dürfen Wissenschaftler in Deutschland nur solche embryonalen Stammzellen für die Forschung verwenden, die vor dem Stichtag 1. Januar 2002 im Ausland entstanden sind. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft und Politiker wollen diesen Stichtag ganz abschaffen oder auf den 1. Mai 2007 verschieben.
(rv 10.12.2007 mc)








All the contents on this site are copyrighted ©.