Papst Benedikt XVI.
hat der neuen polnischen Regierung von Ministerpräsident Donald Tusk Glück gewünscht
und an die Gewerkschaftsbewegung „Solidarnosc“ erinnert. Tusk, der aus der Solidarnosc-Stadt
Danzig stammt, absolvierte an diesem Freitag seinen Antrittsbesuch im Vatikan. In
den Gesprächen mit dem Papst und Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone seien vor
allem die christlichen Werte betont worden, die Teil des Erbes des polnischen Volkes
seien. Politische Themen waren laut Vatikanmittelung „Europa“ und „die internationale
Rolle Polens“. Donald Tusk sagte im Anschluss:
„Ich verschweige nicht,
dass wir auch über die Grundrechtscharta der Europäischen Union gesprochen haben.
Der Papst hat es gut geheißen, dass die Charta von Polen - unter dem Druck Großbritanniens
- akzeptiert wurde. Ich habe betont, dass ich keine Angst habe, diese Grundrechtscharta
in Polen in die Praxis umzusetzen. Aber ich habe dem Papst gesagt, dass es meine Absicht
und die meiner Regierung ist, zu argumentieren und verschiedene Meinungen zu hören.
Der Papst hat meine Einschätzung geteilt.“
Tusk konnte
sich, so gab er vor Journalisten zu, eine Bemerkung zu einem Besuch des Papstes in
Polen nicht verkneifen.
„Auch wir Katholiken in Polen haben natürlich Sehnsucht
nach dem Papst. Der Papst hat sofort verstanden, dass es hier um eine herzliche Einladung
geht, aber es ist natürlich nicht meine Aufgabe, den Papst offiziell einzuladen. Doch
der Papst weiß, dass er sich in Polen zu Hause fühlen darf.“
Zur
polnischen Delegation gehörte auch der frühere Außenminister und Auschwitz-Überlebende
Wladyslaw Bartoszewski. Er berät Tusk in den Beziehungen zu Deutschland. (rv 07.12.2007
bp)