Bundespräsident Horst Köhler hat davor gewarnt, ehrenamtliche Kräfte als Lückenbüßer
für staatliche Versäumnisse zu betrachten. Bürgerschaftliches Engagement sei kein
beliebig abrufbares Sozialkapital, sagte er am Freitag in Berlin. Das Ehrenamt dürfe
nicht einfach dort beschworen werden, wo das Geld für bezahlte Dienstleistungen ausgehe,
„ob in Kommunen, Schulen oder in der Kirche.“ Der Bundespräsident äußerte sich
bei einer Ordensverleihung in Schloss Bellevue, bei der er zum Tag des Ehrenamtes
elf Frauen und zwölf Männern das Bundesverdienstkreuz verlieh. Köhler dankte ihnen
und würdigte zugleich das Engagement von mehr als 23 Millionen Ehrenamtlichen in Deutschland. (pm/kna
07.12.2007 bp)