2007-12-02 14:15:14

Vatikan: „Suizidhilfe bietet keine Hoffnung“


RealAudioMP3 Die neue Papst-Enzyklika hat viele Reaktionen weltweit ausgelöst. Fast einstimmig wird „Spe salvi“ von Papst Benedikt XVI. als „großes und eindrucksvolles Dokument“ gewürdigt. Dem stimmt auch der emeritierte Theologe des Päpstlichen Hauses, Kardinal Georges Cottier, zu. Wir haben den Schweizer Dominikaner in unserem Wocheninterview gefragt, an wem sich die Enzyklika in erster Linie richtet.

„Es ist eine Enzyklika, die sich an erster Stelle an die Katholiken richtet. Das steht ja bereits auf der Titelseite - und zwar kann man dort nachlesen, dass die Enzyklika an die Bischöfe, an die gottgeweihten Personen und alle Christgläubigen gerichtet ist. Es ist also an die gesamte katholische Gemeinschaft gerichtet.“

Was ist die Quintessenz dieser neuen Enzyklika?

„Es geht um die Bedeutung des Fortschritts. Der Papst hat dies sehr ausführlich erläutert. Es geht ihm dabei um den so genannten Mythos des Fortschritts, der versucht hat, die christliche Hoffnung zu verdrängen. Doch die christliche Hoffnung war schon immer einer harten Kritik ausgesetzt. Der Mythos des Fortschritts ist nach den ideologischen Kämpfen entstanden, die sich seit dem 16. Jahrhundert entwickelt haben. Diese Ideologien des Fortschritts haben sich bis in unsere Tage gehalten. Bei all diesen Ideologien ging es darum, den Himmel auf Erden zu versprechen. Doch das ist eine große Illusion.“

Sie sind Schweizer, und in der Schweiz findet im Augenblick die Diskussion rund um Sterbehilfe statt. Diese Organisationen bieten doch auch eine Art Hoffnung...

„Aber Vorsicht! Die Beihilfe zum Selbstmord ist eine extrem schlimme Sache. Denn wir sind nicht die Herren des menschlichen Lebens. Gott hat uns unser Leben geschenkt. Wir sind vielmehr eine Art Verwalter unseres Lebens, auf dem Weg, der uns dazu führt, zur Freundschaft mit Gott zu gelangen.“

Und wo finden die Katholiken diese christliche Hoffnung?

„Die Hoffnung lebt in ihnen."

(rv 02.12.2007 mg)








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