Am Freitag ist die zweite Enzyklika Papst Benedikts XVI. erschienen: “Spe Salvi”.
In dem Lehrschreiben stellt Benedikt die christliche Hoffnung weltlichen Zukunftsverheißungen
und einer blinden Fortschrittsgläubigkeit gegenüber. Wir haben mit Professor Elmar
Salman OSB gesprochen. Er ist Theologieprofessor in Sant’Anselmo in Rom, der Hochschule
der Benediktiner. Salmann sieht in der Enzyklika vor allem eine Einladung:
„Benedikt XVI. hat verschiedene Strategien, uns die christliche Hoffnung schmackhaft
zu machen. Fast wie bei einem guten Koch werden verschiedene Gerichte einem dargereicht,
um einen Geschmack zu finden an der Hoffnung und an der heute ja allgemein obsoleten
Vorstellung vom Ewigen Leben und vom Gericht und von einem endgültigen Beisein bei
Gott.”
Die Enzyklika ist zugleich Zeitdiagnose und Rückbesinnung, meint
der Benediktiner.
„Die Not mit diesem Glauben beschreibt er gut, so dass
wir uns auch angesichts der Überlängung unserer Lebensgeschichte, der Widerspruch
in unserer Haltung zum Sterben, all das wird mit Empathie und hellsichtig aufmerksam
beschrieben, und angesichts dessen versucht der Papst in verschiedenen Anhängen, uns
die Augen zu öffnen für die Möglichkeiten der christlichen Botschaft.“
Salman
vergleicht „Spe Salvi“ mit einer römischen Landschaft, die man durchstreift…
„…dann
geschieht genau das, was sie benennt und beschreibt – nämlich es wird Geschmack an
der Hoffnung gegeben, gerade in der vielschichtigen Streifzügen in die Vergangenheit
und in die Gegenwart – auch in dem, was nicht ganz zusammenpasst, auch in dem, was
etwas aneinander stößt: Wenn man es so, spaziergangartig, peripathetisch nebeneinander
lässt, dann bewirkt die Enzyklika genau das, was sie sagt, ist also ein kleines Sakrament,
denn sie bewirkt Freude an der Hoffnung.“