2007-11-30 12:00:48

Reinhard Marx - der Lebenslauf


Marx ist der 73. Nachfolger auf dem Bischofsstuhl des heiligen Korbinian, der im 8. Jahrhundert in Altbayern den christlichen Glauben verkündete. Der Westfale stammt aus dem Erzbistum Paderborn. Am 21. September 1953 wurde er in Geseke, Kreis Lippstadt in Nordrhein-Westfalen, geboren. Dort machte er 1972 sein Abitur. Anschließend studierte er Theologie und Philosophie in Paderborn und Paris. 1979 weihte ihn der Erzbischof von Paderborn, Johannes Joachim Degenhardt, zum Priester. Nach zweijähriger Tätigkeit als Neupriester in der Seelsorge in Bad Arolsen wurde er Geistlicher Rektor der St.-Klemens-Kommende in Dortmund, ursprünglich eine Niederlassung des Deutschen Ordens, jetzt das Sozialinstitut der Erzdiözese Paderborn. 1989 wurde er Direktor des Instituts. Den Sohn eines engagierten Gewerkschafters beauftragte Erzbischof Degenhardt außerdem mit der Seelsorge in der Berufs- und Arbeitswelt.

Von 1981 bis 1989 studierte Marx in Münster und Bochum. Er promovierte zum Doktor der Theologie. Die Dissertation trägt den Titel „Ist Kirche anders? Möglichkeiten und Grenzen einer soziologischen Betrachtungsweise.“ 1996 wurde er Professor für Christliche Gesellschaftslehre an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Paderborn. Im gleichen Jahr, am 23. Juli, ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Titularbischof von Pedena, einem erloschenen Bistum in Istrien, und zum Weihbischof des Erzbischofs von Paderborn. An seinem 43. Geburtstag, dem 21. September 1996, weihte ihn Erzbischof Degenhardt im Hohen Dom zu Paderborn zum Bischof und ernannte den Sozialethiker zum Bischofsvikar für Gesellschaft, Kultur und Wissenschaft. Seit 1999 ist Marx Vorsitzender der von der Deutschen Bischofskonferenz und vom Zentralkomitee der deutschen Katholiken gemeinsam getragenen Kommission „Justitia et Pax“ (Gerechtigkeit und Frieden). 2001 wurde er in das Paderborner Metropolitankapitel aufgenommen.

Am 20. Dezember 2001 ernannte Papst Johannes Paul II. Reinhard Marx zum Bischof von Trier. Am 1. April 2002 wurde er in sein Amt im Trierer Dom eingeführt. Für sein bischöfliches Wirken wählte er ein Wort aus dem 2. Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde von Korinth zum Wahlspruch: „Ubi spiritus Domini ibi libertas – Wo der Geist des Herrn wirkt, da ist Freiheit“ (2 Kor 3,17). In der Deutschen Bischofskonferenz führt er den Vorsitz der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen und ist Stellvertretender Vorsitzender der Kommission Weltkirche. In der Reihe der Trierer Bischöfe, die mit Eucharius als erstem Bischof schon um das Jahr 250 beginnt, ist er der 102. In der Trierer St. Matthias-Basilika befindet sich das einzige Apostelgrab auf deutschem Boden, das Grab des Apostels Matthias. Im Trierer Dom wird auch die Tunika Christi, der „Heilige Rock“, aufbewahrt und verehrt. Sowohl die Überführung der Reliquien des Apostels wie auch der Tunika Christi nach Trier werden der heiligen Helena, der Mutter Kaiser Konstantins des Großen, zugeschrieben.
 Der ernannte neue Erzbischof ist direkter Nachfolger von Kardinal Friedrich Wetter (79), der das fast zwei Millionen Katholiken zählende Erzbistum ein Vierteljahrhundert lang als Oberhirte geleitet hat und dieses Jubiläum am 8. Dezember, dem Hochfest Mariä Unbefleckte Empfängnis, im Münchner Liebfrauendom begehen wird. Am 2. Februar, dem Fest Mariä Lichtmess, hatte der Papst den Amtsverzicht Wetters angenommen, den dieser bereits anlässlich seines 75. Geburtstages gegenüber Papst Johannes Paul II. angeboten hatte. Benedikt XVI., der selbst von 1977 bis 1982 Erzbischof von München und Freising war, setzte für die Zeit der Sedisvakanz des Erzbischofssitzes Kardinal Wetter als Apostolischen Administrator der Erzdiözese mit allen Rechten und Vollmachten eines Diözesanbischofs ein. Wenn Marx in sein neues Amt als Erzbischof von München und Freising eingeführt wird, endet die Amtszeit Kardinal Wetters als Apostolischer Administrator.

(Quelle: Erzbistum München-Freising)







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