Präsident Pervez Musharraf hat als Zivilist seinen Eid für eine zweite Amtszeit als
Staatsoberhaupt abgelegt. Musharraf schwor am Donnerstag vor hunderten Anhängern in
Islamabad, die Verfassung zu achten und zum Wohl der Nation zu handeln. Den Ausnahmezustand
im Land hob er allerdings trotz des starken Drucks aus dem In- und Ausland vorerst
nicht auf. Wir sprachen mit Peter Jacob, dem Sekretär der bischöflichen Kommission
für Gerechtigkeit und Frieden in Pakistan:
„Erzbischof Lawrence Saldanha,
der Präsident der Bischofskonferenz, hat ja bereits öffentlich ein Ende des Ausnahmezustandes
gefordert, außerdem die Wiedereinsetzung der Richter und die Freilassung aller politischer
Gefangenen. Die unsichere Lage betrifft freilich die gesamte Bevölkerung von Pakistan,
nicht nur die Minderheiten. Wir kämpfen nun zum vierten Mal gegen das Kriegsrecht
in unserem Land. Die Leute haben gesehen, dass es zu massivem Missbrauch von Religion
gekommen ist, und zwar eher durch nicht legitimierte als durch gesetzmäßig gewählte
politische Vertreter. Demokratie ist das einzige, was die Frage nach dem Schutz religiöser
Minderheiten lösen kann.“ (rv 29.11.2007 gs)