Im Nahost-Konflikt
müssen die Staaten aus vergangenen Fehlern lernen. Dazu mahnt der Ökumenische Weltrat
der Kirchen (ÖRK) die verhandelnden Parteien bei der Friedenskonferenz im US-amerikanischen
Annapolis. Für einen Erfolg des Gipfels ist laut ÖRK-Generalsekretär Samuel Kobia
dreierlei nötig: Wille zum Erfolg, Verhandlungen mit allen beteiligten Parteien, auch
mit den Nachbarstaaten, sowie die konsequente Beachtung des internationalen Rechts. Die
USA haben für den heutigen Dienstag fast 50 Staaten und internationale Institutionen
eingeladen. Für den Heiligen Stuhl ist der zweite Mann des Vatikanischen Außenministeriums
vor Ort, Untersekretär Pietro Parolin, gemeinsam mit Nuntiaturrat Franco Coppola. Der
wichtigste und erste Schritt in Annapolis sei jetzt eine ganz konkrete Vereinbarung,
sagt David Jaeger, Franziskaner aus Israel, und eine wichtige Figur in den Beziehungen
zwischen Heiligem Stuhl und Israel:
„Mit dem einen klaren Ziel: ein
endgültiger Friedensvertrag zwischen Palästinensern und Israelis.“
Die
radikale Hamas hatte verkündet, eventuelle Ergebnisse von Annapolis nicht anzuerkennen.
Das ist laut Jaeger kein Hindernis, denn:
„Die Palästinensische Autonomiebehörde
ist international, vor allem in der arabischen Welt, als der einzig legitime Vertreter
der Palästinenser anerkannt. Zur Rolle des Iran: Der ist kein arabisches Land und
hat also keinerlei Einfluss auf die Mitgliedstaaten der Arabischen Liga. Die arabischen
Länder verfolgen diese Friedenskonferenz intensiv, um die Suche nach Frieden konkret
werden zu lassen. Die angekündigte Teilnahme Syriens wiederum bestätigt, dass das
Land einen Friedensvertrag mit Israel will, konkrete Verhandlungen zwischen beiden
Nationen.“
US-Präsident George W. Bush hatte von allen
Konfliktparteien Kompromissbereitschaft gefordert. Das gemeinsame Ziel sei, dass Israel
und Palästina als zwei demokratische Staaten in Frieden und Sicherheit leben könnten.
Israelis und Palästinenser konnten sich allerdings bisher nicht auf Eckpunkte für
künftige Friedensgespräche einigen. (rv/kna/dw 27.11.2007 bp)