„Gott - eine kleine
Geschichte des Größten“. So heißt das Buch des Kölner Arztes, Psychotherapeuten und
Theologen Manfred Lütz, das sich schon seit Wochen auf der deutschen Bestsellerliste
hält. Nach dem Jesusbuch des Papstes und einem atheistischen Pamphlet namens „Gotteswahn“
zeugt auch die Aufmerksamkeit für dieses Buch von einer neuen Präsenz der Gottesfrage
in unserer Gesellschaft. Lütz:
„Ich glaube tatsächlich, dass die Frage nach
Gott wieder auf der Tagesordnung steht. Das Problem ist im Grunde genommen nur, dass
es auf dem Buchmarkt im Moment kein Buch gab, das Sie einem normalen Atheisten in
die Hand drücken können mit den Worten: Hier stehen alle Argumente drin, es kommt
ohne Theologendeutsch aus, hat aber gleichzeitig Substanz. Und es ist auch nicht zu
dick - warum soll ein Atheist 900 Seiten über die Gotteslehre lesen, das ist nicht
plausibel. Ich habe viel in meinem Leben mit Atheisten diskutiert, und da kann es
einem als Christ passieren, dass man auf der Straße angesprochen wird und gefragt
wird, warum glauben Sie eigentlich an Gott. Da kann ich auch nicht sagen, ich geh'
jetzt erst einmal in meine Bibliothek und schau' mal nach; oder noch schlimmer 'Fragen
Sie mal den Pfarrer, der hat das studiert', sondern jeder Christ hat, wie es im Petrusbrief
heißt, Rechenschaft abzulegen über die Hoffnung, die in ihm ist.“