Im ostanatolischen Malatya stehen seit diesem Freitag die mutmaßlichen Mörder dreier
Christen vor Gericht. Die fünf jungen Männer im Alter von 19 und 20 Jahren sollen
aus religiös-nationalistischen Motiven gehandelt haben. Ihnen wird zur Last gelegt,
am 18. April dieses Jahres einen deutschen und zwei türkische Christen gefoltert und
anschließend grausam ermordet zu haben. Die Bluttat fand im Büro des kleinen christlichen
Verlages „Zirve“ in Malatya statt. Die Staatsanwaltschaft fordert lebenslange Haft
für die Mörder. Sie nennt als Tatmotiv Hass auf christliche Missionare, die die Angeklagten
als Teil einer anti-islamischen Verschwörung der USA und Israels gegen die Türkei
ansehen. Den mutmaßlichen Mördern wird zudem die Gründung einer terroristischen Vereinigung
vorgeworfen, mit der sie gewaltsam ihre ideologischen Überzeugungen durchsetzen wollten.
Der Prozess findet unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen statt. (tagesschau.de
23.11.2007 gs)