Zum fünften Mal binnen weniger Wochen ist im Libanon die geplante Wahl eines neuen
Präsidenten gescheitert. Das Votum verschiebe sich auf kommenden Freitag, teilte ein
Parlamentssprecher am Freitag mit. Für die Einigung auf einen Kompromisskandidaten
seien weitere Konsultationen erforderlich. Der maronitische Patriarch Kardinal Nasrallah
Sfeir hatte am vergangenen Wochenende eine Liste mit Kandidaten präsentiert, die seiner
Ansicht nach sowohl für die Regierung als auch für die Opposition akzeptabel wären.
Laut libanesischer Verfassung muss das Staatsoberhaupt ein Christ sein. Derweil droht
eine Verschärfung der innenpolitischen Krise zwischen den pro-syrischen und pro-westlichen
Lagern mit offenem Ausgang. Aus Furcht vor Unruhen zogen sich die Menschen unmittelbar
nach der Ankündigung in ihre Häuser zurück. In Beirut wurden starke Truppenverbände
zusammengezogen, an Straßen und Plätzen bezogen Panzer Stellung. (ap/rv 23.11.2007
gs)