Zwar hat sich die
Sicherheitssituation in Bagdad ein wenig gebessert. Dramatisch ist die Lage aber in
Mossul, wo wahabitische Extremisten die Stadt terrorisieren. Vor allem die Christen
leiden dort und sind Zielscheibe der Terroristen. Plänen zur Errichtung einer autonomen
christlichen Zone in der Ebene von Ninive erteilt der chaldäische Erzbischof von Kirku,
Louis Sako, eine Absage. Die Idee dazu wurde von Strömungen der Assyrischen Nationalbewegung
entwickelt und hat Anhänger in den USA aber auch unter den Kurden. Louis Sako:
„Wir
sind gegen diese Pläne, denn als Christen können wir nicht in Ghettos leben. Wir haben
eine Aufgabe als Christen und als irakische Bürger, denn wir sind oft Brückenbauer
zwischen den Gruppen und fördern eine Kultur der Versöhnung und des Friedens. Wir
sind Zeugen für diese christlichen Werte. Außerdem wäre es gefährlich, dort zu leben.
Wir würden zerrieben werden zwischen dem Süden und dem Norden.“
Das
Christentum dürfe im Zweistromland nicht ausgerottet werden, meint Sako:
„Wir
brauchen die Unterstützung des Westens. Wir sind eine Minderheit! Sie dürfen auch
nicht vergessen, dass wir die Wurzeln der Kirche darstellen. Unsere Vorfahren haben
Jahrhunderte der Kirchengeschichte geprägt. Es stellt wirklich einen Reichtum dar,
dass wir da sind.“