Die Bischöfe der USA
sind besorgt darüber, wie das Thema Irak in den Wahlkampf um das Amt des US-Präsidenten
hineingezogen wird. Weder bei Bushs Republikanern noch bei den oppositionellen Demokraten
sehen sie im Moment verantwortliche Überlegungen zum Irak - alle schielten nur auf
die Innenpolitik, statt an die Verantwortung der USA im Irak zu denken. Auf ihrer
Vollversammlung haben die Oberhirten in diesen Tagen einen Irak-Appell an ihre Politiker
gerichtet, und im Gespräch mit uns legt Bischof Thomas Wenski nach: „Die US-Bischöfe
waren ja ganz ähnlich wie damals Johannes Paul II. sehr skeptisch angesichts des Einmarschs
im Irak, aber unser Statement rollt die Frage, warum es damals zu dem Einmarsch kam,
nicht wieder neu auf. Es zielt stattdessen eher auf die Verantwortung, die wir heute,
in Zeiten des Krieges, im Irak haben. Entscheidend ist, dass es zu einer verantwortlichen
Übergabe an die Iraker kommt. Unser Rückzug sollte natürlich so schnell wie möglich
stattfinden, aber dabei dürfen wir doch kein Vakuum hinterlassen, das dann in weiteres
Blutvergießen oder sogar Völkermord münden würde. Wir versuchen, zwischen den beiden
Extrempositionen zu vermitteln, die es derzeit in der US-Politik gibt: auf der einen
Seite durchhalten, auf der anderen Seite alles fallenlassen und wegrennen.“ (rv
16.11.2007 sk)