Durch den schlimmsten Tropensturm seit Jahren sind in Bangladesch mehr als 240 Menschen
ums Leben gekommen. Die meisten von ihnen starben durch umstürzende Bäume, die auf
ihre Bambushütten gefallen waren. Außerdem wurden die Reisfelder überflutet und dadurch
die komplette Ernte vernichtet. Mehrere hunderttausend Menschen flüchteten aus ihren
Häusern und verbrachten die Nacht in Notunterkünften. Die Caritas des Landes hat mit
zentral organisierten Hilfsmaßnahmen begonnen, „um weitere Schäden zu vermeiden“,
erklärte Nothilfeexperte Akhila D’Rozario. 1991 waren in Bangladesch durch eine
von einem Sturm ausgelöste Riesen-Flutwelle 138.000 Menschen getötet worden. Angesichts
des herannahenden Sturms "Sidr" mit bis zu 240 Stundenkilometer hatten die Behörden
diesmal vorsorglich hunderttausende Menschen aus den betroffenen Gebieten in Sicherheit
gebracht. Der Zyklon sei nicht weniger stark als vor 16 Jahren, sagte Samarendra Karmaker,
Leiter des bangladeschischen Wetteramts. Die Regierung habe jedoch rechtzeitig Maßnahmen
ergriffen und die gefährdeten Gebiete evakuiert. Ähnlich hohe Opferzahlen wie vor
16 Jahren hätten deshalb vermieden werden können. Der Saverianer-Missionar Pater
Pio Mattevi beklagte gegenüber der Nachrichtenagentur Misna die schlechte Ausrüstung
der Krankenhäuser. Die Region sei eineinhalb Tage ohne Strom gewesen. (afp/misna/sir
16.11.2007 bp)