Die österreichischen Bischöfe drängen erneut auf die schon vor mehr als 30 Jahren
versprochenen "flankierenden Maßnahmen" zur Fristenregelung bei der Abtreibung. Das
steht in ihren Presse-Statements nach Abschluß ihrer Vollversammlung, die erstmals
im Heiligen Land stattgefunden hat. Trotz des galiläischen Umfelds fanden Österreichs
Oberhirten zu deutlichen Worten mit Blick auf ihre eigene Heimat.
Recht auf
Leben - das gilt, wie die Bischöfe betonen, "auch für Ungeborene". Und wörtlich: "Christen müssen
Freunde und daher Schützer und Förderer des menschlichen Lebens sein, sei es geboren
oder noch nicht geboren, sei es entfaltet oder behindert". Mit einem Seitenblick auf
die erfolgreiche "Allianz für den Sonntag" rufen die Bischöfe nach "verstärkten demokratischen
Allianzen für den generellen Schutz der Ungeborenen auf". Deren Leben werde in
Österreich in den ersten drei Monaten de facto gesetzlich nicht geschützt. Mit
"zunehmender Sorge" beobachten die Bischöfe die Debatte über die rechtliche Anerkennung
von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften. Sie glauben, dass "in diesem Bereich
kein Bedarf zur Schaffung eines eigenen Rechtsinstituts besteht". "Bei allem Respekt
für homosexuell geprägte Personen" sei festzuhalten, dass solche Partnerschaften in
keiner Weise die gleichen Leistungen und Opfer wie eine Familie auf der Grundlage
der Ehe für die Entwicklung der Gesellschaft erbringen. Daher liege keine Diskriminierung
vor, wenn man eine Gleichstellung (oder Fast-Gleichstellung) gleichgeschlechtlicher
Partnerschaften mit der Ehe ablehnt. Österreichs Bischöfe erklären sich solidarisch
mit ihrem im brasilianischen Dschungel wirkenden Amtsbruder Erwin Kräutler. Der aus
Vorarlberg stammende Kräutler werde bedroht, weil er sich für die Ausgeschlossenen
einsetze. Ein besorgter Gruß der österreichischen Bischöfe von Galiläa aus in Richtung
Amazonas... wir sind eben eine Weltkirche. (kap 14.11.2007 sk)