Das ostafrikanische
Land Eritrea hat 13 christliche Missionare ausgewiesen. Vier Missionare und zwei Schwestern
des katholischen Comboni-Ordens sowie sieben weitere Geistliche müssten binnen zwei
Wochen das Land verlassen. Einen Grund für die Ausweisung gab die eritreische Regierung
nicht an. Deshalb protestiert die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) gegen die
Ausweisung und gegen die Verletzung der Religionsfreiheit in dem Land am Horn von
Afrika. Der Afrikareferent der Gesellschaft für bedrohte Völker, Ulrich Delius:
„Das
Land hat zwar in der Verfassung die Religionsfreiheit zugesichert, aber man will das
prinzipiell nur staatlich anerkannten Gruppen zugestehen. Das sind vier große Kirchen,
zu denen auch die römisch-katholische Kirche gehört. Aber besonders kleinere christliche
Kirchen und muslimischen Gemeinschaften sind von Verfolgungen bedroht. Es geht uns
vor allen Dingen darum, diese schlimme Situation bekannter zu machen, weil kaum jemand
über das dramatische Schicksal dieser Gläubigen Bescheid weiß. Es geht uns auch darum,
auf die Regierung Eritreas Druck auszuüben, um eben das von der Verfassung garantierte
Recht auf Religionsfreiheit in die Realität umzusetzen.“
Unter den Ausgewiesenen
befindet sich auch der Sekretär des Bischofs von Barentu. Die im Südwesten Eritreas
gelegene Stadt ist seit 1995 Bischofssitz der katholischen Ostkirchen, die mit der
katholischen Kirche in Rom in Sakramentgemeinschaft steht.
„Eritrea galt
eigentlich lange Zeit als ein Land, das dem christlichen Glauben gegenüber positiv
eingestellt war. Insofern ist es überraschend, mit welch harscher Hand die Behörden
vorgehen. Sie tun dies aber nicht nur gegenüber Christen und anderen Gläubigen sondern
auch beispielsweise gegenüber Journalisten. Es gibt wenige Staaten auf der Welt, in
denen die Zensur so streng ist.“
2002 hatte Staatspräsident Isayas Afewerki
alle Angehörigen staatlich nicht erlaubter Kirchen – darunter 35 evangelikale – zu
Staatsfeinden erklärt. Zugelassen sind in dem 4,8 Millionen Einwohner zählenden Land
neben dem Islam nur die orthodoxe, die katholische und die lutherische Kirche. (rv/pm
13.11.2007 mg)