2007-11-13 13:39:08

Eritrea: Religionsfreiheit wird massiv verletzt


RealAudioMP3 Das ostafrikanische Land Eritrea hat 13 christliche Missionare ausgewiesen. Vier Missionare und zwei Schwestern des katholischen Comboni-Ordens sowie sieben weitere Geistliche müssten binnen zwei Wochen das Land verlassen. Einen Grund für die Ausweisung gab die eritreische Regierung nicht an. Deshalb protestiert die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) gegen die Ausweisung und gegen die Verletzung der Religionsfreiheit in dem Land am Horn von Afrika. Der Afrikareferent der Gesellschaft für bedrohte Völker, Ulrich Delius:

„Das Land hat zwar in der Verfassung die Religionsfreiheit zugesichert, aber man will das prinzipiell nur staatlich anerkannten Gruppen zugestehen. Das sind vier große Kirchen, zu denen auch die römisch-katholische Kirche gehört. Aber besonders kleinere christliche Kirchen und muslimischen Gemeinschaften sind von Verfolgungen bedroht. Es geht uns vor allen Dingen darum, diese schlimme Situation bekannter zu machen, weil kaum jemand über das dramatische Schicksal dieser Gläubigen Bescheid weiß. Es geht uns auch darum, auf die Regierung Eritreas Druck auszuüben, um eben das von der Verfassung garantierte Recht auf Religionsfreiheit in die Realität umzusetzen.“

Unter den Ausgewiesenen befindet sich auch der Sekretär des Bischofs von Barentu. Die im Südwesten Eritreas gelegene Stadt ist seit 1995 Bischofssitz der katholischen Ostkirchen, die mit der katholischen Kirche in Rom in Sakramentgemeinschaft steht.

„Eritrea galt eigentlich lange Zeit als ein Land, das dem christlichen Glauben gegenüber positiv eingestellt war. Insofern ist es überraschend, mit welch harscher Hand die Behörden vorgehen. Sie tun dies aber nicht nur gegenüber Christen und anderen Gläubigen sondern auch beispielsweise gegenüber Journalisten. Es gibt wenige Staaten auf der Welt, in denen die Zensur so streng ist.“

2002 hatte Staatspräsident Isayas Afewerki alle Angehörigen staatlich nicht erlaubter Kirchen – darunter 35 evangelikale – zu Staatsfeinden erklärt. Zugelassen sind in dem 4,8 Millionen Einwohner zählenden Land neben dem Islam nur die orthodoxe, die katholische und die lutherische Kirche.
(rv/pm 13.11.2007 mg)









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