Schon zum vierten Mal in seiner Amtszeit ist der deutsche Bundespräsident Horst Köhler
nach Afrika gereist. In Algier eröffnet er an diesem Montag ein Afrika-Partnerschaftsforum.
Bei einer Begegnung mit dem deutschen Staatschef übten algerische Intellektuelle scharfe
Kritik am Umgang der EU mit Immigranten. Europa sei eine Festung, die sich gnadenlos
gegenüber dem Maghreb abschotte. Für Jugendliche in Algerien sei es so gut wie unmöglich,
an ein Visum nach Europa zu kommen. Die restriktive EU-Politik habe auch negative
Auswirkungen auf Bemühungen in den Maghreb-Staaten, sich weiter zu demokratisieren.
In
seiner Rede in Algier warb Köhler für eine "Integration" Afrikas "in die Weltwirtschaft",
um "Armut zu überwinden". Dazu gehörten jetzt schon "faire Handelsbedingungen für
Afrika": "Dies sollte auch den Abbau von Zöllen der Industrieländer auf verarbeitete
Produkte einschließen." Köhler rief auch nach einer "Politik und Verfahren, die sicherstellen,
dass der Rohstoffreichtum Afrikas vor allem den Völkern dort zugute kommt".