2007-11-10 13:29:18

Vatikan: Kluges Handeln beim Treffen mit Abdullah


RealAudioMP3 Auch in der islamischen Welt hat das Treffen des saudischen Königs Abdullah mit Papst Benedikt XVI. im Vatikan viel Aufmerksamkeit erregt. Der saudische König, der auch Hüter der islamischen Heiligen Stätten von Mekka und Medina ist, hatte sich auf eigenen Wunsch am Dienstag mit Papst Benedikt getroffen, um über das Verhältnis der Religionen zu sprechen.
Der Jesuitenpater Samir Khalil Samir – ein Ägypter, der in Beirut arbeitet – hat für uns in den Tagen nach der Audienz in der arabischen Presse geblättert:
„Man muss vor allem sagen, dass sich alle großen Tageszeitungen für die Begegnung interessiert haben -sie haben teilweise auch sehr lang darüber berichtet. Die Urteile sind alle positiv, sie unterstreichen das herzliche Klima und den Willen zum Frieden auf beiden Seiten. Und alle haben auf zwei Punkte aufmerksam gemacht: Erstens, auf den Dialog zwischen Moslems und Christen – einige haben auch die Juden in diesem Zusammenhang erwähnt – und zweitens wird der Wille betont, für Frieden und Gerechtigkeit zu arbeiten. Da wird deutlich, dass Katholiken und Moslems in vielen Punkten ähnliche Ansichten haben.“
Ob das Treffen jetzt zu einer spürbaren Klimaverbesserung im bewölkten christlich-islamischen Verhältnis führen wird? Pater Samir:
„Ich glaube, das ist zumindest ein erster kleiner Schritt, um die Probleme anzugehen. Die gegenwärtige Lage wird auch in der islamischen Welt von vielen immer mehr als unnormal empfunden: zum Beispiel, dass Saudi-Arabien seit Jahrzehnten erklärt, es sei so etwas wie eine große Moschee, und darum könne man im ganzen Land keine andere Religion zulassen. Ein Gefühl für die Religionsfreiheit beginnt in der arabischen und islamischen Welt um sich zu greifen, auch wenn man wohl alle Implikationen noch nicht begreift. Ich finde, der Papst war sehr klug, dass er das angesprochen hat, aber ohne große Forderungen zu stellen.“
(rv 10.11.2007 sk)








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