Die österreichischen
Bischöfe wollen sich für eine Lösung der andauernden Visa-Probleme arabischer Priester
im Lande Jesu einsetzen. Es muss eine Zukunft für die Christen im Heiligen Land geben,
erklärte der Wiener Kardinal Christoph Schönborn zum Abschluss der Nahost-Reise der
Österreichischen Bischofskonferenz. Birgit Pottler hat den Vorsitzenden der Bischofskonferenz
beim Einstiegen ins Flugzeug erreicht: Was ist die Bilanz der Reise
der österreichischen Bischöfe? „Wir sind sehr dankbar dafür, was wir
in den letzten Tagen erleben durften, haben große Anteilnahme an den Sorgen, die wir
gehört haben, aber auch, ich wage es zu sagen, Hoffnung, nicht große Hoffnung, aber
doch echte Hoffnung, dass es vielleicht sogar aufwärts geht. Die Situation der Christen
hat uns besonders bewegt, weil sie einfach sehr schwierig ist. Viele emigrieren, viele
verlassen das Land, weil sie keine Hoffnung sehen und keine Zukunft haben. Mit dieser
Pilgerreise ins Heilige Land wollten wir ein Zeichen der Solidarität mit ihnen setzen.
Ich glaube, es ist ein bisschen gelungen. Wenn es das getan hat, sind wir sehr dankbar.“ Sie
kamen in einer sehr schwierigen Situation, die Visa-Problematik wurde angesprochen,
der UNO-Vertreter des Heiligen Stuhls hat diese Woche in New York an eine Zwei-Staaten-Lösung
appelliert. Was ist ihre Position in der österreichischen Bischofskonferenz angesichts
dieser Probleme? „Wir kennen natürlich bei weitem nicht die Probleme in ihren
notwendigen Details, wie sie der Nuntius und die Bischöfe hier kennen, aber wir wurden
mehrfach auf die Visa-Problematik angesprochen, und natürlich teilen wir die Sorgen,
wenn Priester, Ordensleute und Seminaristen immer größere Schwierigkeiten haben, ins
Land zu kommen oder wieder zurückzukehren, etwa nach einer Einreise nach Jordanien.
Dann wird die Seelsorge immer schwieriger, dann ist das eine ernsthafte Sorge, vielleicht
sogar Bedrohung für das Leben der Kirche. Wir werden sicher die Anliegen des Nuntius
und der Ordensleute hier mit unseren Stellungnahmen und unseren Appellen an die zuständigen
Autoritäten, die Situation wieder zu verbessern, unterstützen.“ Wie sehen sie
die Zukunft der Christen im heiligen Land? „Es muss sie geben. Wir hoffen,
wir beten darum, aber es hängt alles entscheidend davon ab, ob die Lebensbedingungen
so sind, dass die Christen hier eine Zukunft haben. Es wäre schlimm, wenn eines Tages
einmal nur die Steine von den Christen sprechen würden.“ (rv 10.11.2007 bp)