2007-11-10 17:31:06

Nahost/Österreich: Schönborn, Hoffnung bleibt trotz großer Sorge


RealAudioMP3 Die österreichischen Bischöfe wollen sich für eine Lösung der andauernden Visa-Probleme arabischer Priester im Lande Jesu einsetzen. Es muss eine Zukunft für die Christen im Heiligen Land geben, erklärte der Wiener Kardinal Christoph Schönborn zum Abschluss der Nahost-Reise der Österreichischen Bischofskonferenz. Birgit Pottler berichtet:

Vergangenen Sonntag waren Österreichs Bischöfe ins Heilige Land aufgebrochen, sie tagten dort in Vollversammlung und wollten ein Zeichen der Solidarität für die Christen dort setzen. Die persönliche Bilanz des Vorsitzenden:
„Zuerst nehme ich einen sehr tiefen, sehr bewegenden Eindruck von unseren Begegnungen mit, Begegnungen mit einer lebendigen, aber auch einer sehr bedrängten Kirche, einer Kirche, die sehr viele Gläubige in den letzten Jahren verloren hat, sowohl auf israelischer wie auf palästinensischer Seite,…weil sie zu wenig Berufs- und Lebenschancen hier sehen.“
Die Behinderungen der israelischen Behörden für Geistliche aus arabischen Nachbarstaaten machten der Kirche Jerusalems große Sorge. Der lateinische Patriarch von Jerusalem, Erzbischof Michel Sabbah hatte die Visa-Frage gegenüber den Österreichischen Amtsbrüdern am Freitag Abend als „Albtraum“ bezeichnet, „der uns kaum noch schlafen lässt“. Schönborn:
„Das ist die größte Sorge, denn was wäre ein Heiliges Land, in dem nur die Steine von unserem Glauben zeugen und nicht mehr lebendige Steine, nämlich lebendige Gemeinden.“
Im Gespräch mit Journalisten bewunderte Schönborn vor seiner Abreise vor allem den Mut der Christen, die im Heiligen Land geblieben sind und bleiben wollen. Die Hoffnung auf Frieden bleibe.
„Es gibt jetzt Anzeichen durch die Bewegung auf politischer Ebene. Es gab eben vor kurzem ein interreligiöses Treffen von Religionsverantwortlichen aus dem Heiligen Land in Washington, um Wege eines Friedensprozesses vorzubereiten. Das alles gibt den Menschen wieder Hoffnung. Es sind wieder mehr Pilger im Land, das ist ein Schub an Hoffnung für eine bedrängte und leidende Bevölkerung.“
Stationen der Reise waren unter anderem Bethlehem, Galiläa und die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem. Vom Berg der Seligpreisungen aus schickten Österreichs Bischöfe einen Hirtenbrief an ihre Gläubigen zu Hause. Er ist eine Pilgerbotschaft, genau zwei Monate nach der Pilgerfahrt des Papstes nach Mariazell.
„Wir sagten, wir wollen zurück zu den Quellen. Wir wollen tiefer graben, wir wollen das Motto des Heiligen Vaters ,Auf Christus schauen’ auch ganz konkret leben, indem wir hier auf den Spuren Jesu im Heiligen Land versuchen genauer, tiefer, mit ganzem Herzen auf ihn zu schauen und ihm nachzufolgen.“
Auch die Schwierigkeiten und Spannungen in Gesellschaft wie Kirche seien Thema der Gespräche gewesen. Doch, so die Bischöfe im Hirtenbrief, man müsse „tiefer graben und auch denken, „als dies jetzt oft vorgeschlagen wird“. Dann würden wieder mehr Menschen das Evangelium „als wirklich frohmachende, wenn auch nicht bequeme Botschaft“ neu für sich entdecken.








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