Der neue Apostolische Nuntius in Deutschland, Jean-Claude Perisset, sieht Deutschland
als „Motor der Europäischen Union“. Er hoffe jedoch, dass Deutschland „mit seiner
Politik darauf achtet, nicht nur um des Verdienstes wegen zu produzieren, sondern
auch, um den weniger erfolgreichen Ländern helfen zu können“. Der vor kurzem ernannte
Papst-Botschafter äußert sich in der Novemberausgabe des in Rom erscheinenden „Vatican-Magazin“.
Die Kirche in Deutschland habe Einfluss auf Gesellschaft und Politik, beobachtet Perisset.
Die Zeit sei günstig, „man darf jetzt nur nicht schlafen“. Die Kirche müsse jedoch
„stets der von Jesus Christus vorgegebenen Linie“ folgen, für die das Lehramt verantwortlich
sei. Statt von einem „antirömischen Affekt“ sprach der neue Vatikandiplomat von „einer
Tradition größerer Autonomie der Ortskirchen“. Man müsse wissen, diese in die Gesamtkirche
einzubinden. Der 68-Jährige stammt aus Freiburg in der Schweiz und war zuletzt
Nuntius in Rumänien und Moldawien. Papst Benedikt hatte ihn zum Nachfolger von Erwin
Josef Ender ernannt, der nach seinem 70. Geburtstag den Rücktritt eingereicht hatte. (vaticanmagazin
10.11.2007 bp)