Vatikan: „Vorurteile gegen Naturwissenschaft abbauen“
Ontogenese und menschliches
Leben: Mit diesem medizinischen Fachthema beschäftigt sich ein internationaler Kongress
an der Römischen Hochschule „Regina Apostolorum“, der am 15. November beginnt. Ein
Thema mit Brisanz, geht es doch u.a. um die Frage, wann menschliches Leben beginnt.
Die Meinungen gehen unter Biologen und Medizinern auseinander – mit traurigen Folgen
für das ungeborene Leben. Gestern hat der neue Präsident des päpstlichen Kulturrats,
Erzbischof Gianfranco Ravasi, das Projekt vorgestellt. Man könne nur weiterkommen,
wenn man miteinander ins Gespräch komme, meint Ravasi. Das Gespräch zwischen Theologie
und Naturwissenschaften sei bisher nicht immer spannungsfrei gewesen:
„Die
Diskussion muss mit Entschiedenheit geführt werden, aber es ist notwendig, einige
Vorurteile aufzugeben. Zur Zeit wird da viel mit Stereotypen hantiert, auch von kirchlicher
Seite! Es ist wirklich notwendig, dass da ein Austausch geschieht und dass dieses
Gespräch lebendig, intensiv und in Freiheit geführt wird.“
In diesem Gespräch
muss es vor allem um drei Dinge gehen, erstens:
„Um die Lehre und damit
um den akademischem Horizont, in dem es nicht um die unmittelbare Weitervermittlung
an breite Massen geht. Zweitens geht es um die Forschung, und das ist eines der delikatesten
und schwierigsten Kapitel, denn es geht hier auch um „brutale“ ökonomische Fragen.
Eine Gesellschaft, die nicht forscht, die sich nicht hinterfragt, ist eine absteigende
und müde Gesellschaft. Unsere Welt heute stellt nicht mehr die großen Fragen. Und
schließlich die Weitervermittlung.“