2007-11-07 15:20:15

Türkei: Bischof, "Krieg gegen Kurden wäre verheerend"


RealAudioMP3 Die Kurdenkrise im Nordirak schwelt weiter, immer noch droht ein militärischer Angriff der türkischen Armee. Zwar ist nun nicht mehr von einer Großoffensive die Rede, dennoch halten Beobachter gezielte Luftangriffe weiterhin für wahrscheinlich. Papst Benedikt hatte beim Angelusgebet am vergangenen Sonntag appelliert, eine friedliche Lösung zu finden – auch angesichts der zahlreichen irakischen Flüchtlinge. Eine diplomatische Konfliktlösung erhofft auch der Apostolische Vikar für Anatolien, Luigi Padovese.

„Die aktuelle Lage führt meiner Meinung nach dazu, die Präsenz dieser Volksgruppe in der Türkei zu überdenken. Es muss darum gehen, Möglichkeiten zur Integration zu suchen und zugleich die kulturelle Identität der Kurden zu respektieren. Ich denke, dass der türkische Staat in diese beiden Richtungen gehen sollte, so wie es der Heilige Augustinus sagt; „Es geht darum, den Krieg mit Worten zu bekämpfen, anstatt die Menschen mit dem Schwert“. Diesen Weg, den auch der Heilige Vater gewiesen hat, ist der einzige, der eine Ausbreitung des Konflikts auf das ganze Gebiet verhindern kann.“

Zu den möglichen Folgen eines Militärschlags für die christlichen Minderheiten sagt Padovese:

„Die Auswanderung von Christen aus dem Irak ist bereits zu einem sehr ernst zu nehmendem Problem geworden. Ich denke, dass ein militärischer Angriff der Türkei auf irakischem Boden diese Fluchtbewegung nur verstärken würde.“

 
(rv 07.11.2007 mc)









All the contents on this site are copyrighted ©.