Türkei: Bischof, "Krieg gegen Kurden wäre verheerend"
Die Kurdenkrise im
Nordirak schwelt weiter, immer noch droht ein militärischer Angriff der türkischen
Armee. Zwar ist nun nicht mehr von einer Großoffensive die Rede, dennoch halten Beobachter
gezielte Luftangriffe weiterhin für wahrscheinlich. Papst Benedikt hatte beim Angelusgebet
am vergangenen Sonntag appelliert, eine friedliche Lösung zu finden – auch angesichts
der zahlreichen irakischen Flüchtlinge. Eine diplomatische Konfliktlösung erhofft
auch der Apostolische Vikar für Anatolien, Luigi Padovese.
„Die aktuelle
Lage führt meiner Meinung nach dazu, die Präsenz dieser Volksgruppe in der Türkei
zu überdenken. Es muss darum gehen, Möglichkeiten zur Integration zu suchen und zugleich
die kulturelle Identität der Kurden zu respektieren. Ich denke, dass der türkische
Staat in diese beiden Richtungen gehen sollte, so wie es der Heilige Augustinus sagt;
„Es geht darum, den Krieg mit Worten zu bekämpfen, anstatt die Menschen mit dem Schwert“.
Diesen Weg, den auch der Heilige Vater gewiesen hat, ist der einzige, der eine Ausbreitung
des Konflikts auf das ganze Gebiet verhindern kann.“
Zu den möglichen Folgen
eines Militärschlags für die christlichen Minderheiten sagt Padovese:
„Die
Auswanderung von Christen aus dem Irak ist bereits zu einem sehr ernst zu nehmendem
Problem geworden. Ich denke, dass ein militärischer Angriff der Türkei auf irakischem
Boden diese Fluchtbewegung nur verstärken würde.“