Das ganze Ausmaß der
Überflutungen in Mexiko wird erst langsam sichtbar. Kirchliche Hilfsorganisationen
sind vor Ort und versorgen rund 800.000 Menschen in den Regionen Chiapas und Tabasco
mit Trinkwasser und Hygienebedarf. Seit einer Woche steht das Wasser inzwischen in
den Straßen und auf den Feldern, die Seuchengefahr wächst, berichtet Philipp Lang
von Caritas international. Der Nothilfe-Experte ist seit Sonntag in Mexiko und weiß
von der Zukunftsangst der Betroffenen: „Die Menschen müssen mindestens noch
zwei Wochen in den Notunterkünften ausharren. Sie haben vor allem Angst, dass sie,
wenn sie zurückkommen und alles verloren haben, nicht mehr unterstützt werden. Es
besteht natürlich die Gefahr, dass man sich von Regierungsseite an einem längerfristigen
Wiederaufbau nicht mehr beteiligen will. Es wird von 160.000 landwirtschaftlicher
Nutzfläche gesprochen. Es wird lange dauern, diese Flächen zu rehabilitieren. Bewässerungsanlagen
sind kaputt, die Werkzeuge sind weg, alle haben ihre Produktionsmittel verloren. Von
daher ist es ein großer ökonomischer Schaden.“ Viele Menschen sind derzeit
nur noch mit Hubschraubern zu erreichen. Die Hilfswerke versuchen die Maßnahmen zu
koordinieren - und setzen in Mexiko vor allem auf die kirchlichen Strukturen. Nothilfe-Experte
Lang: „Über diese Kanäle kommt die Hilfe auch tatsächlich in den Gebieten an. Es
ist das Wissen, das in den Kirchengemeinden vorhanden ist, der Ortspfarrer und Laien,
die in den Gemeinden aktiv sind, die kennen das Umfeld und wissen, wo der größte Bedarf
ist. Was die Koordination insgesamt betrifft: Wir haben täglich Absprachen mit den
staatlichen Einrichtungen, um zu sehen, wo derzeit der größte Bedarf ist und um zu
sehen, was von Militärs abgedeckt wird. Das Militär ist sehr stark hier vor Ort. Es
ist sicher im Moment ein Problem, die gesamten Hilfsmaßnahmen zu koordinieren, weil
es ein riesiges Gebiet ist, das betroffen ist.“ (rv 07.11.2007 bp)