2007-11-07 15:21:10

D: Muslime reagieren auf Hubers Stellungsnahme


RealAudioMP3 Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) wirft der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) „eine fundamentalistische Haltung zum Islam“ vor. Konkret geht es um die jüngste Stellungnahme des Ratsvorsitzenden Bischof Wolfgang Huber bei der Eröffnung der Synode in Dresden. Bischof Huber sagte unter anderem, dass ein Trialog zwischen Christen, Juden und Muslime aus theologischen Gründen nicht geben könne. Das sieht der Dialogbeauftragter der Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB), Rafet Öztürk, anders. Gegenüber dem Kölner domradio sagt Öztürk:

„Wir versuchen seit etwa drei Jahren den Trialog aufzubauen und fortzusetzen. Es gibt auch in der EKD Kreise, die einen Trialog befürworten. Ich glaube, dass Herr Huber vor allem diese Gruppierungen in seiner eigenen Reihe klarmachen möchte, dass man die Gespräche eher bilateral führen möchte. Dazu haben wir natürlich Verständnis. Wir Muslime befürworten dennoch den Trialog, weil wir als Vertreter einer monotheistischen Religion das interreligiöse Gespräch lebensnotwendig erachten. Das Ziel ist, dass auch wir zum Frieden und Zusammenleben etwas beitragen können.“

Der DITIB-Dialogbeauftragte Öztürk kritisiert des Weiteren auch den Vorwurf Bischof Hubers, dass der Islam Konversionen zum Christentum verunmöglicht.

„Wir als türkisch-islamische Union sind niemals auf die Idee gekommen, den freien Willen der Menschen zu negieren und Konvertiten zu beschimpfen. Das haben wir nie gemacht. Im Gegenteil, wir haben viele Veranstaltungen durchgeführt, in der wir betont haben, dass Religionsfreiheit für alle Menschen gilt.“

Unterdessen bemüht sich die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) um eine Mäßigung im Schlagabtausch mit den muslimischen Organisationen. Der rheinische Präses Nikolaus Schneider sagte am Mittwoch gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“, dass es „keine ernsthafte Belastungen für den Dialog mit den islamischen Spitzenverbände“ gebe. Die EKD müsse selbstkritisch zur Kenntnis nehmen, „dass manche Äußerungen zur Islam-Frage offenbar auf diese Weise aufgefasst worden sind“, sagte Schneider in seiner – wie er betonte – mit dem EKD-Ratsvorsitzenden Wolfgang Huber abgestimmten Reaktion.
(rv/domario 07.11.2007 mg)








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