2007-11-04 14:13:27

Österreich: Bischöfe pilgern ins Hl. Land


RealAudioMP3 Die österreichischen Bischöfe pilgern ins Heilige Land: Morgen brechen sie unter Leitung des Wiener Kardinals Christoph Schönborn auf, am 10. November werden sie in Österreich zurückerwartet. In Galiläa wollen die Oberhirten zunächst ihre Herbstvollversammlung halten - das ist für sie eine Premiere. Anschließend besuchen sie Jerusalem und Bethlehem. An eine Visite im von der Hamas kontrollierten Gazastreifen ist nicht gedacht. Bischofssprecher Erich Leitenberger betont, "dass die Visite keinen politischen Charakter hat. Es wird natürlich auch Treffen mit sozusagen politischen Partnern geben, z.B. mit dem Bürgermeister von Nazareth - das ist ein arabischer Christ. Aber den Bischöfen geht es nicht um Politik, sondern um ein genaueres Kennenlernen des Heiligen Landes, das ja sozusagen das fünfte Evangelium ist."
Die Bischöfe werden an entscheidenden Punkten der Geschichte Jesu - Verkündigungsbasilika in Nazareth, Geburtsbasilika in Bethlehem, Grabeskirche in Jerusalem - Gottesdienst feiern. Und sie wollen natürlich auch mit den Christen vor Ort ins Gespräch kommen, ihnen ihre Solidarität zeigen, sie trotz der schwierigen Umstände zum Bleiben bewegen. Leitenberger: "Die Präsenz lebendiger christlicher Gemeinden im Heiligen Land ist von großer Bedeutung für die ganze Christenheit. Wenn es im Heiligen Land nur mehr 'museale Erinnerungsstücke' von der Geschichte Jesu und der Urkirche gäbe, wäre der christliche Glaube von seinen Wurzeln abgeschnitten".
Dass immer mehr Christen des Heiligen Landes - ob nun aus Israel oder aus den palästinensischen Gebieten - aufgeben und das Weite suchen, hängt nach Ansicht Leitenbergers zunächst einmal damit zusammen, dass sie eine extreme Minderheit sind und damit zwischen den Mühlsteinen des Nahostkonflikts zerrieben zu werden drohen. "Es hängt auch damit zusammen, dass die Christen wirtschaftlich weitgehend vom Pilgertourismus abhängig sind. Wenn der Pilgerstrom in das Heilige Land nun aber sehr dünn wird, dann hat das auch für die Christen im Land dramatische wirtschaftliche Folgen."
Was ihre Vollversammlung betrifft - da verlassen Österreichs Bischöfe, auch wenn sie in Galiläa tagen, nicht so richtig den heimatlichen Rahmen. Sie planen nämlich vor allem eine "Nacharbeit" zum Papstbesuch vom letzten Sommer in Wien und Mariazell. Schon mehr mit Galiläa zu tun hat ihr Plan, sich auf die Weltbischofssynode vom Oktober 2008 in Rom vorzubereiten - da geht es nämlich um die Bibel. Ansonsten geplant: ein ökumenisches Signal. Noch einmal Erich Leitenberger: "Vorgesehen sind Begegnungen mit den Patriarchen von Jerusalem - dem griechisch-orthodoxen, dem Lateinischen und dem armenisch-apostolischen. Es wird auch Kontakte geben mit hochrangigen Vertretern des jüdischen Großrabbinats und mit der islamischen Stiftung, die den Tempelberg verwaltet."
(kap/rv 04.11.2007 sk)







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