Die humanitäre Lage
in Somalia spitzt sich weiter zu. Fast 90.000 Menschen sind wegen neu aufgeflammter
Kämpfe in Mogadischu auf der Flucht. Ganze Stadtviertel sind bereits entvölkert. Immer
wieder würden verzweifelte Somalier gegen die Zerstörung der Stadt protestieren und
um Hilfe der internationalen Gemeinschaft flehen, erklärte das Flüchtlingshilfswerk
UNHCR. Zu leiden hat vor allem die Zivilbevölkerung, sagt die Sprecherin des UNO-Hilfswerks
Laura Boldini:
„Vor allem die Lage der Flüchtlinge in diesem Krieg ist dramatisch.
Viele versuchen über den Seeweg in den Jemen zu gelangen. Dabei geraten sie in die
Fänge von Schleppern, die meist bewaffnet sind und häufig zur Einschüchterung auf
die fliehenden Somalier schießen. Mehrere hundert Menschen sind schon auf diese Weise
ums Leben gekommen!“
Das Leid der Bevölkerung bleibt vor den Toren Europas
nicht außen vor…
„Die Konsequenzen sehen wir in Lampedusa: In den letzten
Wochen sind zahlreiche Flüchtlinge nach zwei Monaten Irrfahrt dort angekommen, und
sie berichten von einer Situation, die völlig außer Kontrolle geraten ist. Man braucht
sich nicht darüber zu wundern, wenn Menschen auf der Suche nach Schutz zu uns fliehen.
Man darf diese Probleme nicht länger sich selber überlassen. Die internationale Staatengemeinschaft
muss sich darum kümmern und die Probleme lösen.“
Die UNO-Sprecherin fordert:
Zurück an den Verhandlungstisch!
„Man muss alles dafür tun, dass die Friedensverhandlungen
wieder aufgenommen werden. Und alle Seiten müssen dazu gebracht werden, auch wirklich
daran teilzunehmen, um gemeinsam eine Lösung zu finden.“