Allerseelen führte Abt Odilo von Cluny im Jahr 998 als Gedächtnistag aller verstorbenen
Gläubigen ein. Der Gedenktag breitete sich unter dem Einfluss der Reformbewegung von
Cluny weiter aus und wird in Rom seit dem 14. Jahrhundert gefeiert - erst, muß man
fast sagen, wenn man die lange Vorgeschichte des gestrigen Allerheiligen-Festes danebenhält.
Allerdings: Dass Christen für ihre Verstorbenen beten und die Eucharistie feiern,
ist schon seit dem 2. Jahrhundert bezeugt. Der Besuch auf dem Friedhof, das Schmücken
der Gräber und die Kerzen sind österliche Zeichen des Lebens. Die Verbundenheit mit
den Verstorbenen kommt in dem Wunsch zum Ausdruck, dass die Toten das ewige Leben
bei Gott erlangen und in ihm die ewige Ruhe und den Frieden finden, die Christus schenkt.
Irgendjemand hat deswegen mal formuliert, Allerheiligen und Allerseelen seien ein
kleines „Ostern im Herbst“.
Gedanken zum Fest von Thomas Lambrichs, Pfarrer
in Wien-Erdberg: „Allerseelen denken wir an alle Verstorbenen, besonders die
Verstorbenen, die uns sehr nahe stehen, damit diejenigen, die vor uns gelebt haben
und mit denen wir weiterhin verbunden sind, dass die wirklich auch in unserem Bewusstsein
weiterleben, dass wir aber auch wissen, dass jeder von uns auch seine Schwächen, seine
Fehler hat. Am Allerseelentag beten wir in besonderer Weise für unsere Verstorbenen,
von denen wir noch nicht genau wissen, ob sie schon bei Gott sind.“ (rv / redaktion
„te deum“ maria laach 02.11.2007 sk/bp)