Allerheiligen soll den „Weg zur Heiligkeit“ aufzeigen
Zu Allerheiligen gedenkt
die katholische Kirche nicht nur der offiziell heiliggesprochenen vorbildlichen Christen,
sondern auch jener, „um deren Heiligkeit niemand weiß als Gott“. Thomas Lambrichs,
Pfarrer in Wien-Erdberg, erläutert den heutigen Feiertag in seiner Aussage und seinen
geschichtlichen Wurzeln.
„In allen Religionen finden wir immer wieder Personen,
die in besonderer Weise Verehrung gefunden haben und es war schon seit der frühen
Kirchenzeit so, dass in besonderer Weise die Märtyrer Verehrung gefunden haben. Danach
die Witwe und die Jungfrau. Im Laufe der Zeit wurde der Kreis immer größer, und man
hat sich gesagt, dass sicherlich darüber hinaus viel mehr Menschen, die schon bei
Gott sind - und das Ziel ihres Lebens erreicht haben - Verehrung genießen dürfen.“
Das
Fest wurde eingeführt, da es sich im Lauf der Zeit als nicht praktikabel erwies, jeden
Heiligen an einem besonderen Tag zu feiern.
„Die Liturgie des Tages erinnert
uns eigentlich daran, dass wir selber alle auf dem Weg sind, und dass wir sagen können,
heilig sei der Mensch, der dem Evangelium entsprechend lebt, gerade vom Evangelium
des Tages her. Wir sind alle zur Heiligkeit und zur Vollkommenheit berufen. Dazu bedarf
es nicht unbedingt und unmittelbar einer Heiligsprechung durch die Kirche. Der Kreis
der Heiligen ist viel größer als der Kreis derjenigen, die wir mit Namen benennen
können.“
Der Präfekt die Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung,
Kardinal Francis Arinze, definiert „Heiligsein“ folgendermaßen: „Das
ist Liebe - Gottesliebe und Nächstenliebe. Alle sind dazu berufen, heilig zu werden.
Das gilt für Priester, Ordensleute oder Laien. Denn wir haben Heilige in allen Bereichen.
Jeder nimmt bei der Taufe oder bei der Firmung einen Namen an. Bei mir ist es beispielsweise
der Name Franz, also Franz von Assisi oder Franz-Xaver. Diese sind meine Patrone.
Aber ich stehe auch einem nigerianischen Priester nahe und zwar dem Seligen Cyprien
Michael Tansi. Er hat mich getauft und ist später selig gesprochen worden. So eine
Erfahrung ist eine Ermutigung für uns alle.“ (rv 01.11.2007
mg)