2007-10-31 14:34:56

Italien: Ende der Polemik um Padre Pio


RealAudioMP3 Waren die Stigmata des Heiligen Padre Pio mit chemischen Mitteln herbeigeführt oder zumindest unterstützt? Auch diese Frage stellt der italienische Historiker Sergio Luzzatto in seiner 410 Seiten starken Biographie „Pater Pio. Wunder und Politik im Italien des 20. Jahrhunderts“. Die Vorveröffentlichung weniger Seiten in der italienischen Presse hatten jedoch den Eindruck erweckt, der Autor hege Zweifel an der Echtheit der Stigmata und stelle den italienischen Volksheiligen als auch innerkirchlich umstrittene Figur dar.
Gegenüber Radio Vatikan betonte Luzzatto, Urteile stünden dem Historiker nicht zu:
„Das ist das erste Buch über Padre Pio, das von einem Historiker geschrieben wurde. Der Historiker soll nicht ergründen, ob Padre Pio wirklich Stigmata hatte oder wirklich Wunder vollbracht hat. Der Historiker muss verstehen, unter welchen Bedingungen Padre Pio glauben konnte, er hätte Stigmata empfangen, und unter welchem Umständen eine solche enorme Verehrung zustande kommen konnte. Er muss sich fragen, wie es möglich war, dass die Menschen die Wunder und die Jesusähnlichkeit anerkannten.“
Die italienische Öffentlichkeit hatte heftig auf die scheinbare „Entehrung“ ihres Volksheiligen aus Apulien reagiert. Der Kapuzinerorden hatte vergangene Woche erklärt, der 2002 heiliggesprochene Ordensmann sei in seinem Konvent auch für medizinische Dienste zuständig gewesen und habe das hochgiftige und ätzende Phenol zur Desinfektion von Spritzen benutzt.
(rv/faz 31.10.2007 so/bp)









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