Immer mehr Kinder
in China kommen mit Fehlbildungen zur Welt. Die chinesische Volks- und Familienplanungskommission
gab gestern bekannt, dass seit 2001 rund 40 Prozent mehr Fehlbildungen bei Neugeborenen
festgestellt wurden. Die rapide Steigerung führt die Behörde auf die immense Umweltverschmutzung
in China zurück. Ein Beweis für diese Hypothese sei die Nord-Provinz Shanxi, wo sich
die größten Kohlenwerke und Chemieindustrie befinden. China-Experte und Direktor
der Nachrichtenagentur „Asianews“, P. Bernardo Cervellera, meint dazu: „Man
darf nicht vergessen, dass China die höchste Umweltverschmutzung auf der Welt vorweist.
Beispielsweise sind 70 Prozent der Gewässer in China verschmutzt. Die Chinesen trinken
also verschmutztes Wasser, und die Konsequenzen tragen dann die Neugeborenen. Meiner
Meinung muss man nicht nur das Problem der Neugeborenen betonen, sondern auch dass
die Armen auf dem Land am meisten davon betroffen sind.“ In Schwellenländern
wie China wächst der Bedarf an Energie, Rohstoffen und Wasser. Die Umwelt werde damit
noch stärker belastet, so Cervellera: „Rund 400.000 Chinesen sterben jährlich
an den Folgen der Umweltverschmutzung. Das ist also ein großes Problem für die Regierung.
China ist jetzt besonders darüber besorgt, weil sie im kommenden Jahr die Olympischen
Spiele durchführen wird. Denn die Luftverschmutzung wäre ein Problem für die Athleten
in Peking.“ Mit Blick auf die UNO-Naturschutzkonferenz haben Deutschland und
China jetzt beschlossen, beim Umweltschutz enger zusammenzuarbeiten. Die Konferenz
findet 2008 in Bonn statt. (rv/pm 30.10.2007 mg/bp)