2007-10-26 14:51:33

Österreich: Jägerstätters Botschaft an Soldaten


RealAudioMP3 Die Seligsprechung des Kriegsdienstverweigerers und Familienvaters Franz Jägerstätter ist in der österreichischen Gesellschaft nicht unumstritten. Unter anderem beklagen Frauenverbände Widersprüche zum katholischen Familienbild, umstritten auch die Bedeutung für Katholiken, die aus Pflichterfüllung ihren Dienst in der Wehrmacht geleistet haben.
Jägerstätters Entscheidung könne nicht einfach auf andere übertragen werden, betont Werner Freistetter, Leiter des Instituts für Religion und Frieden bei der Militärdiözese Österreichs: „Franz Jägerstätter war ein Mann, der einen ganz bestimmten Kriegsdienst in einer ganz bestimmten Zeit verweigert hat. Diese Verweigerung war konkret gegen des NS Regime gerichtet. Franz J. hat nicht den Wehrdienst als solchen abgelehnt, das geht aus seinen Briefen hervor. … Die Frage wie solche Situationen zu bewerten sind, stellt sich heute sehr schwierig dar. Wir müssen damit rechnen, dass diese Generation und die Männer, die da gedient haben, eine ganz unterschiedliche Motivation gehabt haben. Und im Grunde genommen, muss das jeder Mensch in seinem Gewissen, vor Gott ganz persönlich verantworten.“
Jägerstätter sei Patron und Vorbild für alle, die Gewissensentscheidungen treffen müssen und sich für den Schutz des Lebens und der Menschenrechte einsetzen, sagt Bischof Ludwig Schwarz. Gerade für Soldaten habe Jägerstätter eine besondere Bedeutung, ergänzt Werner Freistetter von der Militärdiözese: „Auch Soldaten, das haben uns gerade die Ereignisse des 2. Weltkrieges gezeigt, sind nicht automatische Befehlsempfänger, die einfach mechanisch Befehle umsetzen, sondern es liegt an jedem, je nach seinem Verantwortungsbereich, sich ein moralisch sicheres Urteil zu erarbeiten, über die geplanten Operationen, über das Ziel einer bewaffneten Intervention zum Beispiel. Die Frage der Gewissensbildung und der Schärfung des Gewissens, das ist etwas, was wir von Jägerstätter ganz sicher lernen können. Und in dieser Frage ist er für Soldaten ganz außerordentlich bedeutend.“
(rv 26.10.2007 bp)








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