Drei Tage nach den Wahlen machen sich die Polen Gedanken darüber, wie die neue Regierung
idealerweise aussehen könnte. Wahlsieger Donald Tusk ist von der Bürgerplattform (PO)
als künftiger Regierungschef aufgestellt worden und nimmt Koalitionsverhandlungen
auf. Der frühere Außenminister Wladyslaw Bartoszewski ist mit dem Wahlergebnis sehr
zufrieden. "Wir haben gewonnen" - das sagte er heute Radio Vatikan. Auch an der Berichterstattung
gebe es nichts auszusetzen.
„Die Kommentare in den deutschen Medien sind
in Ordnung, die in den italienischen Medien sind auch richtig - dass es sich um die
Kräfte der Mitte, die christlich-konservativen liberalen Kräfte handelt, nicht um
populistisch-extremistische Kräfte. In diesem Sinn geht das relativ gut. Die katholische
Kirche in Polen ist überwiegend sehr zufrieden. Kardinal Dziwisz, der ehemalige Sekretär
des früheren Papstes, ist sehr zufrieden, viele andere bedeutende Bischöfe auch. Also:
Die inoffiziellen Signale sind erfreulich!“
Was sich denn nun in und für
Polen durch dieses Wahlergebnis ändern wird? Das sei doch klar, so Bartoszewski:
„Alles! Wir werden auf klare Weise Schritte unternehmen zur Bestätigung
unserer pro-europäischen Aktualität und zur Besinnung auf unsere Beziehungen mit allen
EU-Mitgliedern - das ist doch klar. Das war auch im Programm der Gruppierung. Diese
Gruppierung ist in Brüssel durch die Kollegen vertreten, die sich in der Fraktion
der Christlichen Demokraten befinden. Und das ist schon ein Hinweis darauf, wo wir
uns befinden. Das ist wie die Frage, was kann die CDU in Deutschland tun? Ungefähr
dasselbe werden wir tun.“
Tusk hatte angekündigt, dass seine ersten Auslandsreisen
als Regierungschef ihn nach Brüssel, Washington und Moskau führen werden.